6. Oktober 2010

ipad apps von nzz und tamedia: der grosse unterschied


interessant – die zwei zürcher platzhirsche tamedia und nzz lancieren innerhalb dieser woche je eine ipad app.

die tamedia bietet das magazin online ab sofort nur noch als kostenpflichtige ipad app an. die einst revolutionäre und vorbildliche publikation des ganzen heftes auf der website wird – nach dreieinhalb jahren – eingestellt. die mitteilung an die user lautet kurz und bündig so. das feedback der perplexen user steht hier. skurriles detail am rande: das magazin hat eine bezahlte printauflage von 530'000, ipad besitzer gibt es in der schweiz momentan ca. 60'000. mit anderen worten: ein grossteil der tagesanzeiger kunden wird online keinen zugriff mehr auf das magazin haben und die anderen auch nur gegen aufpreis.

die nzz kommt mit einer ipad app, die noch etwas unausgegoren sein soll, dafür aber ein kreatives angebot mit einschliesst. man kann ein abo lösen und bekommt ein ipad dazu (bundle) oder man kann ein sog. hybridabo lösen, das von montag bis freitag elektronisch und am wochenende als printausgabe ausgeliefert wird. sehr clever.

damit ist ausgerechnet die alte tante nzz mit der innovativsten lösung am start. zumindest in der schweiz. vermutlich aber auch weit darüber hinaus. da wird noch das eine oder andere europäische verlagshaus genauer hinschauen.

aber das ist noch nicht alles. der nzz kunde bekommt nicht nur ein tolles digitales angebot, sondern auch noch ein sehr ehrliches und offenes blogpost des verantwortlichen leiters digitale medien, peter hogenkamp. peter ist ein erfolgreicher usability spezialist, ein visionärer blogpionier und seit ein paar monaten bei der nzz als leiter digitale medien tätig. er weiss, wie man netzbewohner anspricht und schafft das selbst aus einem grossen verlag heraus hervorragend.

unterschiedlicher könnten die beiden produkte und die kommunikation dazu nicht sein.
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