31. August 2006

Frische Blogs im Angebot: gut, griffig, gratis

Bild aus dem Blog von Walter&Speer

Man soll seine Blogroll frisch halten. Also hab ich heut wieder mal rausgeputzt und neue feine Adressen reingesetzt. Warum gerade die? Darum:

Der Leumund
Weil er gestern mit seinem Blog den 4. Geburi feierte. Es kennt ihn zwar eh schon jeder, aber was soll's. Bravo Herr Leu!
Auswandererblog
Weil der Biobauer und Ex-Nationalrat Ruedi Baumann schöne und authentische Geschichten von seinem neuen Leben in Frankreich erzählt.
Don Alphonso
Weil er ne wunderbar freche Schnautze hat und viel übers bloggen weiss. Vorsicht: Nix für Kuschelblogleserinnen.
Daily Ivy
Weil der Cartoonist Sven K. täglich einen tollen Cartoon oder einen tollen Text bloggt. Irgendwas is hier immer.
Thunderstormblog
Weil er als Hobby-Meteorologe fast immer etwas zum aktuellen Wetter zu sagen hat. Sozusagen der Bucheli in der hiesigen Blogszene.
Walther & Spehr
Weil das ein wunderschöner Fotoblog ist. Hier sind zwei Profis am Werk.

Wir wünschen der geneigten Leserschaft ein auf- und anregendes Lesevergnügen.

29. August 2006

Stöhlker: kotzen erlaubt

Auch wenn er ein rechtslastiger Haudegen ist, sein Blog ist erfrischend provokativ und zuweilen von betörender inhaltlicher Brillanz. Heute aber hat Stöhlker den Bogen eindeutig überspannt:
Im Loch lernen
Die einst kleine, heute aber sehr erwachsene Natascha Kampusch hat “der Weltöffentlichkeit” eine Brief zukommen lassen, der stilistisch an Äusserungen des Papstes oder Osama bin Ladens anknüpft. Schon der erste Satz “Ich bin mir durchaus bewusst, welch starken Eindruck die letzten Tage auf Sie alle gemacht haben müssen.” Ja, liebe Natascha. Ich glaube, wir sollten mehr junge Menschen acht Jahre in enge Stuben einsperren; es steigert die Ausdrucksfähigkeit.
Kommentar überflüssig. Kotzen erlaubt.

27. August 2006

Warum Polo Hofer schweigt

Er ist krank, der Gute. Im Spital, im künstlichen Koma und in der medialen Versenkung. Die ihm höchste Medienpräsenz beschert. Niemand weiss etwas, niemand sagt etwas, aber alle schreiben über ihn. Es wird spekuliert, vermutet, getratscht.
Polo Hofer ist kein Anfänger. Er ist ein alter Könner, der die Klaviatur der Medien intus hat. Auch sonst, das weiss jeder, hat er so einiges intus. Am Morgen Weissen, am Nachmittag und Abend Roten, spätnachts noch die Goniäggers. Seit Jahrzehnten.
Dass er der einzige A-Promi in diesem Land der Cervelatpromis ist, der immer zu seiner Kifferei gestanden ist, ist ihm hoch anzurechnen. Alle anderen tun es auch, aber nur backstage. Und wenn sie mal öffentlich dazu befragt werden, haben sie zwar auch schon mal geraucht, aber nicht inhaliert.
Dass er seit 40 Jahren auf der Bühne steht und immer noch die Hallen füllt ist eine Leistung von seltener Güte. Dass er dabei mittlerweile drei Generationen erfolgreich mitreisst ist eine tiefe Verneigung wert. So mancher seiner Songs ist zum Volksliedgut geworden, das schaffen nur ganz wenige.
Und jetzt liegt er in einer Privatklinik. Die Bauchspeicheldrüse tut nicht mehr gut, hört man. Kann man reparieren, – und dann weitertrinken, hört man auch. Vielleicht dann eher gleich mit dem Roten anfangen, den Weissen weglassen und von den Goniäggern nur noch die Hälfte und dann wird das schon wieder werden. So hoffen wir doch. Auf dass er uns noch manches Ständchen bringe, der gute alte Polo.
Aber warum sagt er nix? Warum sagt seine Frau und Managerin ebenfalls nix? Wir haben einen Verdacht und der geht so:
Würde Polo Hofer den Medien und seinen Fans reinen Wein einschenken, wäre das der Journaille gerade mal ein paar Zeilen unter "Vermischtem" wert. Aber den reinen Wein spart er sich lieber für später auf. Und generiert mit dem so entstehenden Informationsvakuum das viel grössere Interesse, die fetteren Schlagzeilen und die längeren Storys. Ganz nach dem altbewährten Hollywoodmotto: Ist mir egal, was du über mich schreibst, Hauptsache du schreibst viel und meinen Namen richtig.
Gut, Polo's Schweigen mag auch noch andere Gründe haben. Zum Beispiel den:
Erlaube keinem Bedauern, Dich zu umschatten,
keinem sinnlosen Kummer, Deine Tage zu trüben.
Niemals entsage den Liebesliedern,
den Lauben und den Küssen,
bis Deine Erde ruht, vermischt mit älterer Erde.
Ein Text aus Die Rubaijat des Omar Chajjam. Er steht auf Polos Website. Und zwar in just jener Ecke, wo es heisst, dass es vorläufig keine Konzerte mehr gibt. Dass die gemeine Journaille mit solcherart Codierung nichts anfangen kann, ist auch klar. No business like showbusiness.

Wie auch immer: Gute Besserung, Polo.

Bild: Polo als Drummer und Sänger der Alpinistos im Anker zu Interlaken, via www.hanery.ch

20. August 2006

Sonntagszeitung: Üble Bloggerstory II

Bevor damals – wann nur wieder? – die Grenzen in der EU aufgemacht worden sind, nahmen es die Zöllner in den letzten Monaten nochmals ganz genau. Schliesslich stand ihnen ja ihre Abschaffung bevor und so filzten sie was das Zeug hielt.
Gerade so kommen uns einige klassische Medien und insbesondere die Sonntagszeitung in Sachen Blogs vor: Bevor sie die tatsächliche oder die unmittelbar bevorstehende Relevanz der Bloggerszene und des ganzen Web2.0-Dingens zur Kenntnis nehmen, hauen sie die Blogger noch ein wenig in die Pfanne.
Heute hat sich die SZ resp. die Schreibdüse Simone Lucchetta den Herrn Hogenkamp und sein Blogwerk vorgeknöpft und wiedermal einen ziemlich tendenziösen Artikel publiziert. Wiedermal? Yes. Sie hatte im Juni schon mal an einer grösseren SZ-Blogger-Geschichte mitgewirkt und neben anderen Abstrusitäten dem Aeschbi ohne jeglichen Grund unterstellt, er habe einen Ghostwriter. Bireweich – wir haben uns damals schuderhaft aufgeregt darüber, hier und hier.
Heute nun hackt sie ziemlich unreflektiert auf Hogenkamp rum und dieser entlarvt sie prompt mit einem ziemlich erhellenden Konter in seinem Blog. So erhellend, dass man jetzt def. weiss, was man von dieser Schreibdüse zu halten hat. Und von einer Redaktion, die eine solche für solchen Unfug auch noch bezahlt. Unglaublich. Unbedingt lesen!

8. August 2006

Interview mit ZgraggenSchagg

Mögest du in interessanten Zeiten leben
Den ZgraggenSchagg und seinen Blog haben wir hier schon vor ein paar Tagen über allen Bergklee gewürdigt. Doch wer ist dieser bloggende Urner, Bergbauer und Schnügel, der da täglich das Weltgeschehen so träf kommentiert? Wir haben ihn angemailt und ein Interview gemacht. Hier ist es:

Dein Heimet namens Ground Zero – wie muss man sich das vorstellen? Geerbt? Gekauft? Gepachtet? Steil? Gross? Karg? Ziehst Du das wirklich solo durch?

Ich habe es erworben mit allem, was ich dafür erübrigen konnte und es ist allein mein. Leider bin ich mutterseelenallein in "Ground Zero". Finden Sie, der Name sei unglücklich gewählt, so dass hier keine und keiner hin will? Hach, und "Karg" würde ich mein Heimet nicht nennen, eher "ärmlich" (dies wird es sein, bis ich endlich meine erste Million verdient habe). Aber
vielleicht sollte ich das nicht schreiben, schliesslich hätte es noch Platz für ein gutes Herz hier und ich hoffe auf Unterstützung liebevoller und finanzieller Natur.

Noch ein wenig genauer bitte: Wieviele und was für Tiere? Wieviel Land? Landbau?
Meine Tierzahl richtet sich nach meinem Bedarf und meinen aktuellen Möglichkeiten. Momentan: 17 Kühe, eine Art Muni (Persönlichkeitsschutz verbietet mir, Details auszuführen), 3 Hühner, Katze, Pitbull, uswusf. Land: 11 Hektar, was auch gut zu meiner Liebe zum Fussball passt. Aber wenn ich Land loswerden müsste, muss ich mich mit dem Konzept wohl dem Handball zuwenden. Aktivitäten: Alles, was möglich ist, alles, was Ruhm und Geld bringen könnte.

Die Bauern haben ja momentan einen schweren Stand und die Bergbauern erst recht. Was treibt Dich dennoch, "Ground Zero" vorwärts resp. über die Runden zu bringen?
Alle haben einen schweren Stand, wenn man sich Reconvilliers betrachtet, die Angstellten der Swiss Re oder gewisse Journalisten bei der "Weltwoche", die nun ihren Job verlieren, wenn Herr Köppel kommt. Mein Antrieb ist die pure, natürliche Freude an der Sache.

Du sprichst offen über Dein Singleleben und darüber, dass Du dir ein "gutes Herz" wünschst. Warum haben es Bauern so schwer, eine Frau zu finden?
Alle haben es schwer, ein "gutes Herz" zu finden. Sogar der Popstar Seal fand bloss Supermodel Heidi Klum und Sarina Arnold ist ebenfalls Single!

In Deinem Impressum schreibst Du: "Joggen und biken und golfen ist für Unterländer. Ich muss viel nachdenken und für bessere Zeiten kämpfen." Wie sähen bessere Zeiten für Dich aus?
Es gibt einen chinesischen Fluch: "Mögest du in interessanten Zeiten leben." Demzufolge: Langweilig in jeder Hinsicht, das wäre also sehr sehr erstrebenswert.

Dein Hobby ist die Orchidee. Erzähl uns was davon.
Ein Hobby im Geiste, müsste man sagen, ich komm zu nichts.

Du hast eine witzige und träfe Schreibe. Hast Du schon geschrieben, bevor Du gebloggt hast, und wenn ja was resp. in welchem Medium oder zu welcher Gelegenheit? Oder hat sich das mit dem Bloggen ergeben?
Mit Anfangs 10 schrieb ich einen Krimi (unveröffentlicht), anschliessend immer wieder Texte aller Art (allesamt unveröffentlicht), heute veröffentliche ich mein gesamtes Innenleben. Aber das sollte man nicht überpsychologisieren.

Hast Du im Kanton Uri auch Leser? Womöglich sogar Bergbauernkollegen? Geht denen Dein zuweilen links angehauchter Humor nicht auf den Sack?
Ich weiss nur von einem, der zugibt, dass er meine doch Uri-lastigen Analysen tatsächlich liest - mein Vater. Alle andern Urnerinnen und Urner verschweigen, dass sie es tun, was mich immer wieder verblüfft. Denn ich bin ein Schnügel! Und "links" bin ich vermutlich nicht, ich würde es eher "liebreizend moralisch" nennen.

Wieviele Leser hast Du in Deinem Blog?
Zwischen 300 und 3000 pro Tag, an einem normalen Tag ca. 600. Falls die Statistiken nicht lügen.

Wieviel Zeit wendest Du für die Bloggerei auf?
Zwischen 5 Minuten und einer halben Stunde pro Tag für eigenes, und nochmals soviel für fremdes.

Deine Kommentare zum Tagesgeschehen nehmen jeweils Bezug auf konkrete Nachrichten. Wie und wo informierst Du Dich?
Internet (und Printmedien, sofern ich es hinkriege, ein paar Packen Altpapier im Dorf zu klauen). Manchmal gibt es Inputs aus meiner Mailbox und hie und da entdecke ich in abgelegenen Seitentälern meines Hirns etwas.

Dein Dr. Blocher ist die meistgewürdigte Figur in Deinem Blog. Warum?
Mein Dr. Blocher ist die heutige innerste Seele der Schweiz. Er ersetzt die Armee (abgeschafft mit der GSOA-Initiative) sowie den Schweizer Bauern an sich (in Abschaffung begriffen).

Du hast Dich mehrfach gegen das Mega-Projekt des ägyptischen Investors Samih Sawiris in Andermatt ausgesprochen. Warum? Das ist doch für das Urserental fast wie ein 6er im Lotto.
Einer muss dagegen sein, alles andere wäre Verrat an der Meinungsfreiheit und Verzicht auf Neid. Ausserdem habe ich Göschener Wurzeln und wir sind seit Menschengedenken gegen Andermatt, zumindest haben mir das mein Vater und mein Grossvater so eingetrichtert.
Das Interview wurde per e-mail geführt.
Hier gehts zu ZgraggenSchagg.

5. August 2006

Schönerkotzenblog


Da hat der Blogicki kürzlich ein Schönerkotzenblog gefiitschert. Ein wahres Fundstück von billigem Grosskotzgedudel. Ich nix wie hin und einen Kommentar hinterlassen:
Was'n das hier für ne Veranstaltung? Seid Ihr noch bei Trost? Oder wollt Ihr nur beweisen, dass man Stil für Geld nicht kaufen kann. Das ist Euch bestens gelungen. Nicht mal nen anständigen Ferrari gibt's hier. Saftladen!
Er ist immer noch drauf. Erstaunlich. Als Grosskotz würd ich sowas sofort aus meinem Blog entfernen. Warscheinlich wissen die nicht mal, dass man da kommentieren kann. Anfänger!

Blick Online = Deppenleerzeichen

Hhm. Drei Monate bloggen, dann ein kleines Nebenblogghüttchen aufmachen und zack bei Blick Online besprochen. Nicht schlecht. Als klassisches Blog-KMU kann man sich da nicht beklagen. Im Gegenteil. Andere Blogs fristen jahrelang eine Statistenrolle und man selbst hat schon kurz nach dem Start den ersten Hype. Da muss man schauen, dass einem nicht die eine oder andere Sicherung durchbrennt. Darum nehmen wir's mal sachlich.

Was hat der Blick Online-Bericht (Deppenleerzeichen?) bewirkt? Das:
  • gegen 1'500 Visits und über 2'000 Pageviews (korrekt, kein Deppenleerzeichen) auf beiden Blogs zusammen. Gestern. An einem Tag. Heavy.
  • 2 neue Exponate in der Ashtray Collection, eines aus München und eins mit grosser Geschichte. Schön. Sehr schön. Zwei reichen. Sammlungen brauchen Zeit. Ob sie allerdings über die Blick-Geschichte reingekommen oder zufällig am gleichen Tag, weiss ich nicht. Muss ich nachfragen. Tu ich.
  • keinen einzigen Comment. Erstaunlich, bei diesen Zugriffen. Aber: Blickleser sind halt keine Blogleser. Und umgekehrt.
  • unlesbare Statistik. Bis vorgestern lasen sich die Trafficgrafiken von Sitemeter in klaren Auf- und Abs. Seit gestern Abend bestehen sie nur noch aus einer ziemlich graden Linie unten und einem riesigen Ausschlag am Ende. Unmöglich, aus so einer Kurve was rauszulesen oder sich am Leserzuwachs zu erfreuen. Ich muss den Zähler wieder auf Null stellen. Das ist unschön. Irgendwie. Aber – natürlich – immer noch besser, als gar kein Traffic. Wäre ja dekadent, es anders zu sehen.
Und was wird bleiben? Der eine oder andere Stammleser. Wieviele das sein werden, da bin ich mal gespannt. Langweile ich Sie? Dannlesen Sie bei ihr weiter. Oder bei ihm. Sie können lesen was Sie wollen, ich kann bloggen was ich will. Das ist das Schöne an beidem. Man darf. Ohne Kostenfolge.
Item. – Der eine oder andere Journalist wird sich dank der Blick-Rezension (korrekt, ohne Deppenleerzeichen) unser kleines Blog-KMU hinter die Ohren geschrieben haben und mal sehen, was die anderen machen. Kaum braucht dann einer schnell eine Geschichte, bin ich wieder im Geschäft. So läuft das. Ein raucherfreundliches Blog ist ja die totale Marktlücke. Wo man hinschaut sind sie nur gegen uns. Ausser in der Cigarren- und Pfeiffenszene. Dort herrscht Lebensfreude pur. Von denen spricht auch keiner in der Antiraucherszene. Warum nur? Jedenfalls sind wir gespannt, wann der erste Aschenbecher eines gepflegten Cigarrenrauchers kommt. Falls Sie einen kennen, empfehlen Sie uns.
Das Beste ist immer noch der Direct Response. "Relaxte Stimmung hier" schrieb einer. Wunderbares Kompliment. Viel besser als "Cooler Blog hier". Die Dame aus München meinte: "Da fühlt man sich als Raucherin ja richtig wahrgenommen". Gut so. so ist es gemeint. Die Tierpflegerin schrieb uns: "Gratulation für die neuen Exponate. Sie gefallen auch meinem Mann (Nichtraucher)".
Selbstverständlich beobachten wir auch die Konkurrenz, von der es allerdings nur sehr wenig gibt. Da hockt beispielsweise (vermutlich) in Canada einer, der hat bereits 1998 die Original Ashtray Cam lanciert. Die ist immer noch online, ich weiss allerdings nicht, ob da nur ein Standbild gezeigt wird oder ob da immer noch live geraucht wird. Ist auch egal, interessant ist, dass diese simple Internetpräsenz in diversen Topmedien erwähnt oder besprochen worden ist. Gut, das waren noch die Zeiten, in denen eine Webcam vor einer dampfenden Bürokaffemaschine millionenweise Traffic brachte. Heute ist die allgemeine Konkurrenz um Aufmerksamkeit dermassen gross, dass man nur mit Topkontent in den Bereich der A-Blogger vorstösst. Dass wir gestern in dieser Liga für einen Tag mal reinschnuppern durften, ist für einen Neoblog wie unseren eine schöne Sache.
Aber warum bloggen wir eigentlich? Gute Frage. Sie geht derzeit in Form eines Stöckchens rum, das auch bei uns gelandet ist. Wir werden es am Montag beantworten. Wie gewohnt in epischer Länge. Nix für den klassischen Blickleser. Oder doch?

4. August 2006

Blick Online berichtet über Ashtray Collection
























Heute ist ein guter Tag: Blick Online hat heute über die Ashtray Collection berichtet. Die Besucherstatistik steigt in schwindelerregende Höhen, bald wird der Server von Sitemeter explodieren.
Blick Online ist das erste grosse Medium, das über diesen ungesunden, aber exklusiven Blog schreibt. Der nette Redaktor wird sicher noch heute einen geharnischten Anruf von Ellen Ringier, der Frau von Blick-Verleger Michael Ringier, bekommen. Und von Herrn Gutzwiler.
Egal. Er wirds verkraften. Und wir freuen uns auf ein paar neue Exponate aus der Blick-Leserschaft. Wie's gemacht wird, steht hier.

2. August 2006

Blog-KMU sucht Web 2.0-Konzept

Tja, mit dem Web 2.0 ist das so eine Sache. Wir können uns einfach nicht entscheiden. Zuerst dachten wir, das hier wäre der Knüller:
streaming widgets via api mashups
Aber dann fiel uns auf, dass auch dies eine Marktlücke sein könnte:
opml-based search engine via flash
Später einigten wir uns im VR auf:
tag-based shopping via bittorrent
Aber mit diesen Shops ist das so ne Sache. Darum kamen wir dann auf:
social movies via microformats
Ging aber nicht, gab's schon. Also evaluierten wir:
web-based auctions on the desktop
Das gibt aber Lämpen mit Ebay. Zum Glück gibt's noch mehr Ideen.

1. August 2006

Notruf aus Ha Noi

Soeben Hilferuf aus Ha Noi entdeckt. Dort wurde vom Schweizer Botschafter der Cocktail musical zum 1. August abgesagt, weil die gesamte Schweizer Kolonie an den Stränden rumhockt. Sauerei. Der Botschafter hätte was tun können für die Daheimgebliebenen resp. die Inhanoigebliebenen. Bei dem Zapfen. Hier hält jeder Bundesrat fünf Reden und unser Botschafter in Ha Noi lässt den Cocktail platzen. Unglaublich. Sofort abziehen, den Mann.

Der Shopblogger ist überfordert

Der Shopblogger ist erstens ein Heavy-Blogger (täglich ca. ein halbes Dutzend Beiträge) und zweitens der meistgelesene Businessblogger Deutschlands. Jetzt ist er aber etwas überfordert, denn es kommen ihm eine Menge Stöckchen zugeflogen und er bittet um Verständnis dafür, dass er dafür absolut keine Zeit und wohl auch keine Lust hat. Immerhin muss er ja neben dem Bloggen noch einen Supermarkt managen.
Auch mir ist kürzlich ein Stöckchen zugeflogen, mein erstes. Danke, Stephan. Ich werde es natürlich in gewohnt epischer Länge beantworten. Ihr könnt Euch also gefasst machen auf eine heavy Standortbestimmung aus dem Innenleben der Bugsierer-Blog-Zentrale. Vergleichbar mit einer Rede zur Nation von George Bush. Nur fideler.
Bei dieser Gelegenheit (es liest eh kein Schwein mit, hocken alle auf dem Hasliberg) möchte ich noch sagen, dass die meisten dieser Stöckchenbeantworter ihre Aufgabe nur blamabel lösen. Viele dürften sich für die Beantwortung der Frage "Warum bloggst Du?" nicht viel mehr als eine Zigilänge Zeit nehmen. Das ist zu wenig, meine Herren und Damen. Das ist dilletantisch. In zwei von drei solchen Stöckchenantworten lesen wir deshalb immer die selben Plattidtüden. Aber wir wollen mehr wissen. Wir wollen Etuden. Wir wollen, dass Ihr Euch überlegt, warum Ihr bloggt. Und uns an diesen Überlegungen teilhaben lässt. Ansonsten könnt Ihr Euch Euer Web 2.0 an den Hut stecken.

Zum Jubiläum: Das dritte Blog

Da die Leserzahlen jetzt noch völlig in den Keller gefallen sind, kann ich ja auch wiedermal was völlig Abgedrehtes und an den Haaren herbeigezerrtes bloggen. So als Blog-KMU muss man sich halt nach der Decke strecken. Ich bringe die besten Geschichten sicher nicht ausgerechnet dann, wenn alle die 1.Augustbrücke machen und ins Tessin verschwinden. Sicher nicht.

Meine Leserschaft hat sich innert zwei Tagen auf einen Viertel reduziert und das liegt sicher nicht an den hundslausigen Beiträgen der letzten Tage. Nein, die sind alle im Tessin. Oder in Kroatien. Die Bildungsbürger hocken natürlich im Engadin und verschwinden erst im Winter heimlich nach Marbella. Jetzt wo die nicht mitlesen, kann ich das ja bloggen.

Gestern verabschiedete sich einer meiner Stammleser für fünf Tage auf einen italienischen Gletscher. Er gehe skifahren. Habe er noch nie gemacht, sagt er, aber diesen Sommer sei es ihm definitiv zu heiss. Seine Frau weile in Spanien bei den Eltern, dort wäre es noch heisser. 40 Grad am Schatten. Nicht auszuhalten. Brutal sei das. Sein Schwiegervater habe ihm zwar im Gästezimmer eine Klimaanlage eingebaut, aber er könne ja nicht seine Ferien in einem einzigen Zimmer verbringen. Und jetzt sei es hier auch fast so heiss, da sei skifahren nicht das Dümmste. Angenehme 18 Grad Morgentemperatur, am Mittag auf der Gipfelterasse lockere 25 Grad und auf der Piste ein geschmeidiges Sülzchen vom Feinsten.

Aber wir schweifen ab. Wie so oft. Eigentlich wollten wir ja das dritte Blog promoten. Genau, du hast richtig gelesen, nach dem kürzlich gelaunschten zweiten kommt jetzt gleich das dritte. Es wird wiederum ein Spezialitätenblog sein. Wir schenken es uns zum heutigen Jubiläum "3 Monate henusode". Da aber dieses Jubiläum erstens völlig unwichtig ist und zweitens am 1. August stattfindet (an dem eh keine Sau mitliest), kann das kein all zu komplexes Blogprojekt sein. Die grossen Dinger muss man dann launschen, wenn die Leser nicht im Tessin abhängen.

Darum lancieren wir zum Jubiläum "3 Monate henusode" nur einen kleinen Blog. So haben wir den Daheimgebliebenen doch noch etwas geboten und die anderen haben eine kleine Überraschung, wenn sie von den Ferien zurückkommen. Für die grösseren Projekte muss man sich ja auch Zeit lassen. Zu einer Art Blogwerk wird man nicht in drei Monaten. Aber als Blog-KMU sind wir überzeugt, dass auch ein sehr kleines und sehr spezielles Blog dazu beiträgt, mehr traffic aufs eigene Hauptblog zu bringen. Mindestens bei diesen Technokrati-Jungs sind wir dann wieder einen Link weiter.

Das Konzept unseres dritten Blogs ist sozusagen ein Abfallprodukt. Wie Sie sich ja denken können, haben wir dieses wunderbare Bloggertool noch nicht so ganz hundert im Griff. Obwohl sich die Jungs die grösste Mühe geben, auch totalen Greenhörnern das Bloggen zu ermöglichen. Vor allem das mit diesem HTML einfügen ist so ne Sache. Und die Platzierung von mehreren Bildern will auch gekonnt und ausprobiert sein. Dann kann man da noch Farben einsetzen und Schriften wechseln. Aber bevor wir das alles auf unserem eigenen Blog ausprobieren und damit allenfalls den totalen Crash riskieren, setzen wir lieber ein Testblog auf.

Sie können also in unserem brandneuen Test- und Forschungszentrum live mitverfolgen, an was wir gerade entwickeln. Neue Layouts, neue Headers, neue Typolösung usw. Sie können die gelungenen und die missratenen Versuche sehen, aber meistens wird nicht viel laufen auf diesem Blog und dann plötzlich wieder stundenlang ne Menge. Jedenfalls haben Sie direkten Einblick in den diffizilen und dynamischen Alltag eines kleinen Blog-KMU. Sowas finden Sie nur hier. Auch wenn es total bescheuert ist – das gibts nur hier.