29. Oktober 2007
bizarr: wenn ich an der börse wär
auch wenn ich das geld dazu hätte, würde ich kaum an die börse gehen damit. ich würde es eher als risikokapital in die kulturszene werfen oder sonstwas geiles anstellen damit. im schlimmsten fall – das kann jedem blühen – auch nach dem motto des englischen 60ties fussballgotts george best, der da sagte: den grössten teil meines vermögens habe ich ausgegeben für schöne frauen, schnelle autos und erstklassigen alkohol – den rest habe ich verprasst.
im april 06 habe ich beim börsenspiel der FAZ einen account eröffnet. man kriegt da virtuelle 50'000 euro startkapital und darf am grossen game mitschnuppern. es funktioniert alles mit echten kursen und du kaufst und verkaufst wie das jeder freizeitzocker auch tut. die ersten paar wochen hab ich mein portfolio noch einigermassen betreut, tiefflieger rausgeworfen und hoffnungsvolle startups reingezogen.
das wurde mir aber bald schon zu blöd und ich tat, was dir jeder anlageberater ans herz legt: investiere langfristig, setze auf blue chips. seither rührte ich den account nie mehr an und auch die wöchentlichen mails spülte ich ohne jedes interesse weg.
heute hab ich wiedermal reingeschaut. meine strategie ging auf und zwar richtig: bayer machte 76%. thyssen krupp machte mit stahl 85%. apple mit dem iphone 123%. google machte immerhin noch knappe 25%. nestlé bringt 33%. logitech 43%. der hammer, diese renditen. aus meinen damals 50'000 euro sind heute gut 66'000 geworden.
mit anderen worten: hätte ich eine million in den pott geworfen, hätte ich in gut einem jahr mehr als 300'000 verdient. ohne einen finger zu rühren. bizarr irgendwie.
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28. Oktober 2007
design-geschichte: teste dein wissen in 5 min.
dieser coole design-test ist sehr einfach, dauert keine 5 minuten und macht nicht nur abgebrühten design afficionados viel spass.
er wurde von thomas eichinger im rahmen eines forschungsprojekts an der zürcher hochschule der künste ins netzt gestellt.
du siehst 18 grafiken plus 2 schriften. du musst schätzen, aus welchem zeitraum sie stammen – ob von 1930 oder von 2000. du hast zehn sekunden zeit, um deinen tipp abzugeben. sehr delikat, kann ich nur sagen.
zum beispiel obenstehende grafik – ich tippte völlig daneben, completely. ich sage aber nicht, in welche richtung. jedenfalls hatte ich nur vier richtige (von 20). dafür aber noch 5 mit nur einem jahrzehnt daneben.
hat jemand mehr?
> hier gehts zum test: prodesign.de
via designtagebuch
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27. Oktober 2007
happy birthday googlewatchblog
seit einiger zeit schon und immer mehr benutze ich die services von google. war es früher fast ausschliesslich die klassische suche, sind es heute eine ganze reihe an diensten, ich ich regelmässig benutze: gmail, docs, blogger, analytics, reader, blog-suche, alerts, suche, news, bilder, kalender und maps. 12 insgesamt.
zu jedem dieser dienste betreibt google ein blog, z.t. sogar in deutsch. glücklicherweise muss ich aber keine 12 blogs abscannen, um einigermassen auf dem laufenden zu sein, was hier wann erweitert und verbessert wird. genau das tut das googlewatchblog für mich. da gibt es täglich 5 bis 10 postings zu den wichtigsten google-aktualitäten. man erfährt auch, dass sich google gerade einen zweiten grossraumjet gekauft hat und ab und zu tauchen fotos aus dem google plex auf. alle artikel sind vorbildlich kategorisiert und so ist in den letzten zwei jahren eine umfangreiche wissenssammlung über die google-dienste sowie über das unternehmen im allgemeinen entstanden.
wer – als mainstream user – auf gmail umsteigen will und dazu auch docs vermehrt einsetzen möchte (was ich allen wärmstens empfehlen kann), ist beim googlewatchblog sicher an der besten deutschsprachigen blogadresse. ich jedenfalls konnte da schon viel lernen.
der blutjunge jens minor (23) bloggt heute auf den tag genau seit 2 jahren über google. er bietet nützliche informationen zu den diensten, witzigen klatsch aus dem innenleben von google und eine vorbildliche konstanz (die neuen postings sind meistens morgens um 7 schon online).
das finde ich eine reife leistung und gratuliere dem googlewatchblog zum blog-birthday von heute.
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25. Oktober 2007
subergwest: tolles reiseblog
ich liebe reiseblogs. man kann in ihnen ein wenig mitreisen. gegenwärtig bin ich dergestalt super unterwegs zwischen west- und ostküste der usa. und zwar auf dem anregenden und symphatisch gemachten reiseblog subergwest von kathrin gschwend und simon baumann. die beiden sind vor ein paar wochen in ny angekommen, haben sich dort ein auto besorgt und fahren jetzt quer durch die usa. wir sehen viele bilder und lesen sätze wie diese:
Auch wenn wir "historic sites" langsam nicht mehr sehen können, haben wir uns heute nochmal mit ein paar Monumenten zugedröhnt.
oder solche (vor dem vietnam memorial in washington stehend):
Von 58'226 im Vietnamkrieg getöteten Soldaten hiessen vier Baumann und keiner Gschwend.
wunderbar. – kommt ab heute hier in die very handverlesene blogroll.
> subergwest – 4 monate usa
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24. Oktober 2007
são paulo: stadt ohne werbung
ich war mitte der 80er mal einen tag lang in ost-berlin. das war eine triste sache. die völlig werbefreie innenstadt mit ihrer oppulenten architektur machte einen leblosen und bizarren eindruck. werbung im öffentlichen raum fand quasi nicht statt und wenn, dann ausschliesslich in form von politpropaganda (siehe oben). ein hervorragends flickr-foto-set aus dieser zeit findest du hier.
anfang 2007 hat der bürgermeister von são paulo die werbebranche geschockt und sämtliche werbung aus seiner stadt verbannen lassen. die megacity ist heute weitgehend werbefrei. wie das aussieht, siehst du in diesem flickr-set.
wie es sich in der werbefreien metropole lebt, erzählt der architekt jorge wilheim, der bis vor kurzem das stadtplanungsbüro von são paulo leitete, in einem spannenden sz-interview.
via bernd röthlingshofer
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21. Oktober 2007
blogcamp zürich: mein erstes mal
es war mein erster blogcamp und ich war noch nie in der eth, immerhin eine der besten unis in europa. das imposante gebäude atmet die rastlose leidenschaft von wissenschaft in jeder wegrenovierten ritze. der alte kasten ist top ausgestattet, im ganzen komplex wlan und die riesigen türen gehen automatisch auf und zu. leider ist das traditionsreiche denkgebäude nur in lateinisch angeschrieben, siehe bild oben.
die organisatoren des blogcamp zürich haben aber den weg zum blogcamp durch die wandelhallen und katakomben perfekt beschildert und das ist nur ein lob, das man den kollegen aussprechen darf. es hat rundum alles bestens geklappt und den veranstaltern ist es gelungen, einen lockeren groove zu verbreiten. die einzige anregung betrifft die bar – ich war sicher nicht der einzige, der gerne mal ein glas edelzwicker oder ein kühles bierchen getrunken hätte. und ich hätte auch gerne was bezahlt dafür.
sehr cool finde ich das konzept dieser unkonferenzen. ich frage mich, wann dieses konzept auch ausserhalb von web 2.0 angewendet wird. ich kann mir gut vorstellen, dass z.b. in der politik oder in der kultur oder in der wirtschaft das prinzip barcamp sehr erfolgreich adaptiert werden könnte. ich möchte fast wetten, dass es in zwei bis drei jahren so weit sein wird.
für mich die interessanteste session hielt jürg vollmer alias krusenstern (bild oben) zum thema readability optimization. er meint mit diesem begriff die optimierung der lesbarkeit von blogs. angesichts dessen, dass 99 von 100 bloggern wohl nicht aus der schreibenden zunft kommen ein sehr sinnvoller beitrag. er hat ein ausführliches und nützliches skript online gestellt, hier.
17. Oktober 2007
moritz leuenberger über kitsch
"Verlogenheit, die sich ästhetisch ausdrückt, nennt man Kitsch. Es ist Kitsch, wenn mit Treicheln Alphörnern und Geissböcken vorgegaukelt wird, die Schweiz sei ein Bauernstaat und könne sich von der Welt abschotten".
Moritz Leuenberger, Bundesrat
eine sehr scharfsinnige bemerkung, wie ich finde. – moritz leuenberger betreibt auch ein sehr lesenswertes und erstaunlich bloggishes blog. gerade eben hat er ein buch veröffentlicht, das in den kommentaren seines blogs quasi "geboren" worden ist. für ein mitglied der schweizer regierung ist das doch eine ziemlich verschärfte kommunikationsarbeit. und der preisgekrönte rhetoriker ist sich auch nicht zu schade, in einem gastbeitrag im blog des jungpolitkers retoM. eine wahlempfehlung GEGEN die jusos zu posten. sehr amüsant, sehr brillant.
auch wenn seine entscheide und strategien selbst für mich manchmal nicht ganz nachvollziehbar sind, ein so virtuos denkender und träf schreibender minister ist eine wohltat in den blabla-kaskaden von nichtssagenden gemeinplätzen, die man sonst von regierungsmitgliedern vorgesetzt bekommt.
via auswandererblog
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11. Oktober 2007
mein long tail in hamburg
im mai 2006 habe ich einen flickr-account eröffnet. nicht, weil ich einen brauchte, sondern weil ich wissen wollte, wie das funktioniert (und ob ich das hinkriege ;-). ich lud gut zwei dutzend fotos hoch – von meiner frachtschiffreise rund um dänemark, die in hamburg startete.
seither hab ich den account quasi nicht mehr angerührt. jetzt, eineinhalb jahre später, erhalte ich eine mail von einem netten menschen der offiziellen hamburg-homepage hamburg.de mit der frage, ob sie die bilder verwenden dürfen. das hat mich sehr erstaunt, gibt es doch unzählige bilder auf flickr aus dem hamburger hafen. das hat mich natürlich auch kindisch gefreut, ist doch der hamburger hafen einer meiner lieblingsorte weltweit.
ich habe es als einfacher bergler auf die homepage der stadt hamburg geschafft. der hammer. und: ein klassischer fall von long tail. nicht, dass mir das jetzt mandate von hamburger reedern einbringt, es handelt sich hier eher um einen emotionalen long tail.
dieser äussert sich auch nach wie vor in meinem posting vom letzten juli, in dem ich den absturz des berühmten wasserflugzeugs im hamburger hafen beklagte. sein pilot, jörg steber, war bekannt unter dem namen "himmelsschreiber". er zeichnete mit seinem flugzeug figuren an den himmel (z.b. herzen). seither bin ich mit "himmelsschreiber" bei google.de an dritter und vierter stelle gelistet und seither ist dieses posting das meistgelesene in diesem blog. obwohl das dazugehörige ereignis ein trauriges ist, ist es ein gutes gefühl, mit seinem lieblingsort ausserhalb der heimat einen solchen draht zu haben.
über die eingangs erwähnte frachtschiffreise hab ich einen reisebericht mit weiteren dramatischen bildern und ein paar kurztexten gemacht. wer mag, kann sich das – noch unausgegorene – teil hier runterladen (pdf, 3.2mb).
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5. Oktober 2007
heimat ist dort, wo du deinen ärger hast
sie haben doch diesen aufsatz geschrieben, sagte der freundliche mensch vom schweizer fernsehen, wir würden gerne ein interview mit ihnen darüber machen.
klassischer fall von long tail – der aufsatz ist schon vier jahre alt und das buch, in dem er erschienen ist (langenthal, eine heimat im wandel), ist bereits auf den wühltischen zu finden. offensichtlich hat man es aber trotzdem dem sf-redaktor in die finger gedrückt, der die heutige sendung "sf bi dä lüt – heimspiel" vorbereitete. und die kommt heute abend aus langenthal, einer kleinstadt im schweizer mittelland, der seit anfangs 90er der miserable ruf vorauseilt, schweizerischer durchschnitt zu sein.
gar nicht lustig ist das, wenn du in zürich oder chur mit jemandem zu tun hast und er lacht dich hämisch an mit einem satz wie: aha, von langenthal kommst du, da wo der durchschnitt hockt. übel, sehr übel. als citoyen dieser stadt will man sowas nicht hören, vor allem dann nicht, wenn es nicht stimmt.
langenthal ist zu diesem zweifelhaften image durch einen kurzen artikel in der weltwoche gekommen. es war aber eine falschmeldung. die dann allerdings im lauf der jahre hunderte male abgeschrieben und weiterverbreitet worden ist. wie das passieren konnte, ist eine wohl einmalige und im grunde groteske mediengeschichte – und darum geht es in diesem aufsatz ("richtigstellung", download siehe unten).
und darum geht es u.a. auch heute abend in der sendung "sf bi dä lüt – heimat". sf schreibt dazu:
Der Oberaargau generell und Langenthal im Besonderen sind für viele Miteidgenossen ein weisser Fleck auf der Landkarte, Langenthal ein Ort, an dem man höchstens einmal durchfährt, aber sicher nicht Halt macht. Langenthal ist ausserdem als Durchschnittsstadt par excellence verschrien und wurde auch schon «Metropole der Mediokrität» genannt. «SF bi de Lüt - Heimspiel» räumt auf mit diesem Klischee und beweist, dass Langenthal viel mehr zu bieten als Durchschnittsbürger und Langeweile. Die Stadt überrascht mit Raketenbauern, preisgekröntem Design, einer bewegten Industriegeschichte und einer Vereinskultur, die ihresgleichen sucht.
da ich bis heute wohl der einzige bin, der sich schriftlich und mit handfesten argumenten gegen dieses saudoofe klischee gewehrt hat, bin ich nun zu diesem kleinen tv-auftritt gekommen. wie gesagt: the long tail – diesmal in sachen heimat.
ps: weil es gerade passt erscheint dieser aufsatz als teil von yoda's blogparade zum thema "heimat". wie sagte doch peter bichsel so schön:
heimat ist dort, wo du deinen ärger hast.
> download: richtigstellung.pdf (84kb)
> sf bi dä lüt archiv (hier sollte die sendungt ab morgen online sein)
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4. Oktober 2007
free burma!
siehe auch:
> freiheit als politisch philosophischer begriff (wikipedia)
> militärdiktatur – definition (wikipedia)
> menschenrechte – überblick (wikipedia)
> allgemeine erklärung der menschenrechte (wikisource)
> aktuelle menschenrechtssituation (amnesty international)
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2. Oktober 2007
umfrage: swissblogpress quo vadis?
swissblogpress gibts im fall auch noch. swissblogpress? das ist der blogverband, der es erstens fertiggebracht hat, seit seiner gründung im oktober 2006 quasi seriell in grössere oder kleinere fettnäpfchen zu treten und zweitens von all seinen hehren ansprüchen null umzusetzen. mediensoziologisch und reichweitenempirisch hochspannend. nachzulesen via slug in 215 blogpostings.
kürzlich hatten sie die erste ordentliche gv. kurz darauf sind präsident und aktuar zurückgetreten. darum gibts am 19. oktober 07 eine weitere gv.
was wird dort passieren? du darfst tippen – rechts in der umfrage.
die letzte umfrage ist übrigens so herausgekommen:
politologisch zu denken geben die 27%, die finden, das ganze theater habe 0 einfluss auf gar nix. die "ist-mir-egal-fraktion" (21%) war zu erwarten. die 33% mit "find ich guet" deuten auf eine hohe akzeptanz für geheimpläne hin. eindeutig: es bleibt bizarr.
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1. Oktober 2007
longchamp über bugsierer: ganz schön eigen
der schweizer chef-demoskop claude longchamp, bekannt aus funk und fernsehen und einer der wenigen ernstzunehmenden promi-blogger der schweiz, erstellt in seinem blog stadtwanderer.net jeden monat eine sehr persönliche blog-bestenliste. "mit meinen favoriten unterwegs" heisst das dann und es gibt für jedes blog ein paar zeilen des lobes.
heute war ich zu meinem grossen erstaunen selbst teil dieser best-of-liste. longchamp hat seine oktober-charts dem thema wahlen gewidmet:
über meine bescheidene bloghütte sagt er:
danke für die blumen, claude langchamp. freut mich sehr.
ps: claude longchamp ist übrigens wesentlich mitschuldig daran, das hier in diesem blog und auch sonst weitgehend in meinem schriftlichen leben alles in kleinschrift daherkommt. er schreibt selbst alles klein (zumindest in seinem blog) und er hat im august 06 eine längere abhandlung darüber verfasst, warum er das darf – sehr lesenswert. worauf ich mich – mit dieser hochkarätigen, historisch fundierten rückendeckung – kurzerhand entschlossen hatte (mit diesem schrägen posting, kicher), es auch zu tun. ich habe es noch keine sekunde bereut.
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heute war ich zu meinem grossen erstaunen selbst teil dieser best-of-liste. longchamp hat seine oktober-charts dem thema wahlen gewidmet:
ich empfehle 10 blogs, die sich mit wahlen, wahlkampf, wahlforschung beschäftigen. (...) ... ist eine interessante palette von favoriten entstanden, mit denen ich profis der kommunikation, leute aus der forschung, bürgerInnen mit ihren stimmungen, und journalistInnen mit ihren reaktionen ein wenig für ihr engagement in diesem wahljahr loben möchte!
über meine bescheidene bloghütte sagt er:
"henusode, de blogge'ni haut!", hat sich christan röthlisberger aus dem bernischen gesagt. grosse schiffe sind seine leidenschaft. sie brauchen etwas zeit, um in fahrt zu kommen. doch wehe, sie sind es einmal, dann kann man alles rammen. etwa so verfahrt der bugsierer, wie sich der autor selber nennt, wenn er hier bloggt. mal gegen die sonntagszeitung, und dann gegen die parteien: das ödland des lächelns nennt er bitterbös den laufenden wahlkampf, und zerpflückt mit vorliebe, was die parteien auf dem web so treiben. ganz schon eigen, füge ich bei und vergebe nicht aus lokalpatriotismus den 7. platz in die region, henusode!
danke für die blumen, claude langchamp. freut mich sehr.
ps: claude longchamp ist übrigens wesentlich mitschuldig daran, das hier in diesem blog und auch sonst weitgehend in meinem schriftlichen leben alles in kleinschrift daherkommt. er schreibt selbst alles klein (zumindest in seinem blog) und er hat im august 06 eine längere abhandlung darüber verfasst, warum er das darf – sehr lesenswert. worauf ich mich – mit dieser hochkarätigen, historisch fundierten rückendeckung – kurzerhand entschlossen hatte (mit diesem schrägen posting, kicher), es auch zu tun. ich habe es noch keine sekunde bereut.
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one blogpost for burma
eine der letzten grossen militärdiktaturen wankt. zumindest ein wenig. vielleicht noch ein wenig mehr wanken wird sie am 4. oktober 07. für diesen tag hat robert basic, einer der bekanntesten und angesehensten blogger deutschlands, zusammen mit x anderen bloggern den "day x" für burma ausgerufen.
die idee:
Wenn du eine Website oder ein Blog betreibst suche dir bitte eine der Grafiken von unserer Flickr Gruppe aus und füge diese am 4. Oktober in einem Blogpost/Newstext auf deiner Website ein. Titel des Beitrags sollte Free Burma! sein, wenn möglich auch ein Tag "free burma" dazu. Für Blogger lautet unser Slogan: “One blogpost for Burma”, für Website Betreiber: “One text for Burma” und für Kommentatoren: “One Keystroke for Burma”.sehr schöne idee, wie ich finde. ich bin dabei.
basic wäre nicht basic, wenn er nicht sämtliche web 2.0 register ziehen würde. so sind in den letzten tagen ein eindrücklicher strauss an aktivitäten auf den weg gebracht worden:
> die website FREE BURMA (auch in deutsch)
> das wiki zur kollaborativen selbstorganisation der aktion
> ein flickr foto pool
geplant ist z.b. auch ein "global voice widget". basic erklärt, was gemeint ist:
Eventuell wird es möglich sein (i dont know…), dass uns Skype für diesen speziellen Skype-User fürs Radio auch ein Widget anbietet. Das nix anderes macht, als die eingehenden 5-10 letzten Messages anzuzeigen. Das Widget kann man sich dann nehmen und bei sich einbauen. Die Welt redet mit Euch, Burma, wir reden miteinander. Das ist die Grundidee. Nicht nur eine statische Grafik, sondern ein expliziter Einblick in die Gedanken der Menschen. Global. Franca Lingua, klar, in englisch.was bekommen die leute in burma davon mit? basic:
Da anscheinend alle Internetleitungen gekappt sind, aber auch der Telefonverkehr kontrolliert wird, gibt es einen anderen Weg. Achtung, Vorschlag, Idee: wir versuchen Kontakt mit dem Radiosender Democratic Voice of Burma aufzunehmen. Den können und den hören die Birmesen lt. meinen Infos.basic hat in den letzten tagen eine menge gepostet zu dieser aktion und es wurde eine menge kommentiert dort – sehr spannend. einfach mal anklicken und runterscrollen.
wer kein blog/website betreibt, kann z.b. einen appell an den botschafter von myanmar in deutschland schreiben. oder die herren der junta auch direkt anfaxen – mehr infos dazu hat es bei amnesty international.
> bitte weiter sagen + bloggen
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