google street view gibt grad wiedermal gross zu reden. zum ersten mal kann man dem giganten etwas handfestes vorwerfen, nämlich die aufzeichnung von privaten wlan-daten. wobei auch dieser neueste aufreger weitgehend unter google bashing abgehackt werden kann,
wie andreas von gunten in seinem blog erläutert.
wie auch immer – das aufnehmen der 360-grad-bilder für street view halte ich für völlig unproblematisch und in der anwendung extrem nützlich. google nimmt da nur etwas vorweg, was in den nächsten zehn jahren eh von den usern wiederholt werden wird: das abfotografieren/filmen der welt und das hochladen dieser daten ins netz.
dabei kommen immer mehr neue technologien zum einsatz,
die es in sich haben. das neueste spielzeug wurde von der NASA mitentwickelt und kann mit jeder fotokamera sog. giga-panoramas aufnehmen, auf denen man mehr sieht, als den google-phobikern recht sein dürfte. viel mehr.
weniger als 900$ kostet das gigapan-system, mit dem dieses eindrückliche
45-gigapixel-bild von dubai aufgenommen worden ist:
man kann sehr sehr tief in das hochaufgelöste bild reinzoomen und entdeckt dann z.b. auf einer der hunderten von baustellen diesen arbeiter beim pause machen:
was in naher zukunft mit solchen und weiteren neuen technologien für mashups möglich sind, vor allem auch unter einbezug von geodaten, wird alles bisher bekannte in den schatten stellen.
ein wesentlicher vorwurf an google streetview lautet ja, dass sie ihre kameras so weit oben platzieren, dass man über zäune hinwegsehen kann und darum menschen in weit kompromittierender art bloss stellen könnten als dieser arbeiter in dubai.
bilder von öffentlichen gebäuden darf man aber ausdrücklich machen und veröffentlichen – man spricht von der sog.
panoramafreiheit, die auch in der schweiz
geregelt ist.
ganz sicher hat man beim definieren dieser gesetze nicht an so extrem hochaufgelöste bilder gedacht. darum müsste man jetzt – in der logik der street view-phobiker – entweder flugs dieses gesetz anpassen oder dann das
gigapan-system schlichtweg verbieten, wie man es im fall von street view zumindest in deutschland und einigen anderen ländern tatsächlich tut.
dieses kleine beispiel zeigt, dass die digitale revolution auch die gesetzgebung vor nie dagewesene herausforderungen stellt.
aber ganz abgesehen davon ist das reinzoomen in diese bilder
insbesondere im fullscreenmodus das reinste vergügen.
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