noch gestern habe ich behauptet:
frau hinrichs wird überschätzt. aber das war noch nicht alles.
die von der blogosphäre unverständlicherweise
vielbejubelte pr-lady ist kommunikationschefin von
xing, dem grössten und erfolgreichsten deutschsprachigen businessnetzwerk. es ist auch bekannt, dass sie die frau von xing-gründer lars hinrichs ist, was für ihre karriere als
pr-lady wohl nicht ganz unbedeutend war.
frau hinrichs macht neben ihrer tätigkeit für xing auch sachen, über die man sich als
routinierter handwerker verwundert die augen reibt.
in diesem briefkastenonkeligen ratgeberdings expertisiert sie zum beispiel, jungunternehmer mit geekiger zielgruppe würden keine visitenkarten brauchen, sondern eher einen twitter-, facebook- und (wer hätte das gedacht) einen xing-account.
das ist aber der total verkehrte rat. denn selbst der geekigste aller geeks hat zur ausübung seines metiers immer auch mit completely ungeekigen playern zu tun, für die es sich durchaus lohnt, seine professionellen absichten mit einer professionellen visitenkarte zu unterstreichen – z.b. vermieter von büros, der kundenheini bei der bank, lieferanten von hardware, interessante zufallsbekanntschaften an der barkante, pressefritzen, kaufbereite 2.0-newbies, etcpp. angesichts der vernachlässigbaren kosten einer visitenkarte gehört eine solche sogar zum absoluten muss in einem seriösen mediamix.
das beste daran (und immer wieder ein untrügliches zeichen von massloser selbstüberschätzung) ist, dass frau hinrichs diesen mumpitz
in ihrem xing-profil auch noch als expertise anpreist:
nun, frau hinrichs nimmts mit der qualität ihrer expertise auch sonst nicht so genau. heute lesen wir – abermals augenreibend – dass sie in der
neuen xing werbekampagne tatsächlich
eigenes personal als zufriedene kunden auftreten lässt. das ist erstens billigst geschummelt und zweitens so naiv, dass es auf keine kuhhaut passt. da nützen ihr auch ihre etwas abgehobenen titel als
Vize President Corporate Communications und
Creative Director Brand einen alten hut.
der springende punkt dabei ist nicht nur frau hinrichs – die kann schummeln und sich lächerlich machen, wie es ihr genehm ist. bedenklich sind viel mehr all die popeligen zweinullexperten, die solche nullnummern – frauenquote sei dank – jahrelang völlig unkritisch in den himmel bloggen. selbst die von mir ansonsten sehr geschätzte webikone sascha lobo findet das infantile briefkastenonkeldings nichts weniger als
famos – was doch etwas gar unverblümt fraternisiert ist, finde ich.
kurz und gut: wenn solche leute die "lehrer" der zukünftigen webwirtschaft sind, dann gute nacht.
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