
als ehemaliger frachtfahrer und schleusenwärter schaut man natürlich täglich, wo sich the box gerade befindet.
die britische bbc hat vor ein paar tagen einen container – the box – auf grosse fahrt geschickt. ausgerüstet mit einem gps, angemalt mit dem weltberühmtesten aller medienlogos. erster zielhafen ist shanghai, geliefert wird schottischer whisky. im moment ist the box im mittelmeer mit kurs auf den suez kanal. falls der frachter im golf von aden nicht von piraten gekapert wird (jetzt, wo sie wissen, dass da whisky drin ist... heikel), wird die bbc box in china neu beladen und schippert dann weiter über die weltmeere.

vorausgesetzt, dass die globalisierung nicht gerade in den nächsten tagen zusammenbricht und die chinesen den whisky noch bezahlen können, ist das ein vielversprechendes projekt. als ehemaliger gast auf einem kleinen frachtschiff kann ich nachvollziehen, dass der container als solcher das wesen der globalisierung entscheidend geprägt hat (lange bevor die ict resp. das internet die ganze schose radikal beschleunigt hat) und heute eines der stärksten symbole für die weltweiten warenströme ist.
wer die globalisierung wirklich fühlen will, der setze sich für eine woche in ein frachtschiff. oder für ein paar stunden auf die landungsbrücken im hamburger hafen. da erst werden die gigantischen dimensionen sicht- und spürbar. hier in der schweiz sehen wir davon hächstens mal einen güterzug mit containern vorbeirasen. auch wenn er nichtendenwollende 800 meter lang ist – ein klacks. ein muggenfurz. hier ist alles irgendwie swiss miniature.
nun kann natürlich nicht jede und jeder auf einem frachtschiff mitfahren oder am hamburger hafen rumsitzen – müssen sich die programmmacher bei der bbc gedacht haben. und machten einen einzigen der millionen von containern zum protagonisten ihrer langzeitreportage über die globalisierung.
eine tolle idee, man darf gespannt sein.
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