31. Januar 2007

uefa zuckt, zürich versinkt im mittelmass


jetzt hat auch die stadt zürich ihren euro-08-slogan herausgerückt und die uefa macht sich mit neuen geldforderungen unmöglich.

der neue slogan aus zürich heisst:

Wir leben Zürich.

supidupi. der stapi vermeldet, der slogan solle lebensfreude, optimismus, multikulti und innovation ausdrücken. tut er das wirklich? ja siiicher, das tut doch jeder gute slogan. wenn dein gadget-dealer den spruch "dein gadget-partner" auf seine blinkende website knallt, dann meint er ja eigentlich das gleiche wie der zürcher stapi, auch er will in seinem shop lebensfreude und optimismus und und multikulti und innovation versprühen. ist doch sein gutes recht. will doch jeder heute. warum also nicht auch züri?

wie alt schon wieder war der zürcher slogan "downtown switzerland", der sich jetzt langsam in den köpfen festgesetzt hat? war der wirklich so schlecht, dass man ihn ersetzen musste? ist der neue wirklich so viel besser? werden die fussballfans diesen slogan goutieren? müssen sie das überhaupt?

st. moritz fährt seit 20 jahren oder so mit dem slogan "top of the world". den spruch kennt heute jedes kind und damit ist dieser slogan eines der wertvollsten elemente der dortigen kommunikation. würden die das ding wegen einer vierwöchigen grossveranstaltung wechseln? niemals, die wissen, was sie haben.

ach ja, dann stand da noch in dieser meldung, man werde den slogan mit einer frage ergänzen:

Wann leben Sie Zürich?

schon wieder supidupi. da mach ich doch gleich mal ein erstes sujet parat – siehe oben. oh züri, du versinkst im mittelmass.


uefa klaut dem stapi die show

wie der stapi weiter vermeldet, war man in zürich cleverer als anderswo. man hat den slogan so gemacht, dass er über die euro 08 hinaus weiter verwendet werden kann. wenn man bedenkt, dass die teuren werbekampagnen aller anderen städte (siehe vorletztes post) nach der euro in den abfall wandern und das wunderbare motto in züri weiter wirken kann, ist das schon mal etwas. aber es ist so kein fussball-slogan mehr – was zu verkraften ist. und es ist auch kein slogan mehr mit sex-apeal. und blöderweise kommt fast am selben tag die uefa mit der mitteilung, siehe wolle die public viewings in beizen, fc-kantinen und auf stadtplätzen zur kasse bitten. ausgerechnet an dem tag, an dem der stapi seinen neuen slogan launscht, kommen die mit dieser furzidee und stehlen ihm die show. peinlich.

furzidee? yep, liebe uefa, die public viewings zur kasse bitten zu wollen, das ist eine furzidee erster güte. warum und weshalb wird in diesen tagen ausführlich anderswo kolportiert. zurück bleibt einfach der eindruck, dass ihr eine masslose und abgehobene clique seid, die den bezug zur realität und zur fussball-basis completely verloren hat. es ist ein denken von vorgestern, das euch treibt. man bekommt sodann den eindruck von extremer unprofessionalität, wenn ihr mit solchem unsinn an die öffentlichkeit geht. der tagi hat heute alle relevanten player (suisa, bilag, spezialisierte juristen etc.) befragt und alle sagen das gleiche: es gibt keine rechtliche grundlage für zusätzliche gebühren. trotzdem lässt ihr diesen ballon steigen.

nicht nachvollziehbare dollar-zuckungen

einerseits: die uefa geht mit einer forderung raus, die als hochexplosiv eingestuft werden muss, mit sowas ist in der pr-abteilung alarmstufe rot angesagt, man muss gute argumente haben, um mit solchem stoff live zu gehen.

andererseits: in der realjuristischen analyse prallt die uefa schon im ersten aufwasch auf eine wand der ablehnung, alle fachleute winken ab, no way.

man fragt sich ja, wie sowas abstruses im top-management des zweitgrössten sport-events der welt zustande kommt. hat da vorher mal jemand einen juristen kontaktiert? hat da wirklich niemand über ein paar aspekte mehr nachgedacht als nur über die eingeritzten dollar-zuckungen? oder haben die uefa-manager das extra gemacht? manchmal machen ja abgehobene leute dinge, die wir anderen nicht mehr nachvollziehen können.

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