16. November 2006

customized sackmesser


jeder "rechte" schweizer hat ein sackmesser im sack (hosentasche), oder doch zumindest im gepäck. so jedenfalls will es das klischee. schliesslich ist in den augen eines japaners auch schon jeder schweizer auf dem matterhorn gewesen. und jeder zweite hat ne bank und jeder dritte eine schoggifabrik. stimmen tut bekanntlich nur das mit dem sackmesser – einigermassen wenigstens.

auch ich führe ein solches gerät ständig mit mir rum. genaugenommen sogar zwei. natürlich ausschliesslich solche von victorinox, chinesische ware kommt mir nix-in-da-house. ein kleines modell (58mm) trage ich in der chilet-tasche immer auf mann (hach, ein richtiger offiziersmesser-ausdruck), eigentlich fast nur wegen dem zahnstocher, dem man heute ja in jeder beiz zuerst hinterherrennen muss, was mir seit ca. 15 jahren zu blöd ist.

das grosse sackmesser reist im diplomatenköfferchen mit, ähm, nein, das war vor 20 jahren, ähm, also – in einer umhängetasche für den mobilen altwilden, aber nix freitag und ohne sonnenkollektor, einfach was praktisches und günstiges. item. mein victorinox-offiziersmesser ist das modell climber (bild oben, wobei meins ist natürlich schwarz). es verfügt über folgende tools:
  • grosse klinge (für ein sackmesser selbstredend unverzichtbar)
  • kleine klinge (find ich überflüssig, noch nie gebraucht)
  • korkenzieher (absolutes must have)
  • dosenöffner mit kl. schraubenzieher (baucht man einfach, dosenfutter ist manchmal die letzte und einzige option und ne schraube ist auch immer irgendwo locker)
  • kapselheber mit gr. schraubenzieher (kapselheber = bierflaschenöffner = must have) und drahtabisolierer (brauch ich nicht)
  • stech-bohr-nähahle (braucht man nur in afrika, wenn man im hotelzimmer das moskitonetz montieren und ein loch für die hakenschraube vorbohren will; also für mich ebenfalls überflüssig, da nur höchst selten in afrika unterwegs)
  • pinzette (sehr praktisch für die entfernung von spriessen)
  • zahnstocher (auch an der hotel-reception entsteht grösste hektik, wenn du morgens um zwei nach einem zahnstocher verlangst)
  • schere (sehr praktisch, z.b. zur notfallmässigen epilation von wildgewordenen augenbrauen)
  • mehrzweckhalter (der sog. paket-träger, hab ich noch nie gebraucht)
von 13 funktionen sind also für mich deren 4 überflüssig. stattdessen fände ich einen usb-memory-stick noch schick, eine kombizange (weiss zwar grad nicht wofür, aber man weiss ja nie) und einen kugelschreiber (fehlt oft im dümmsten moment). alles tools, die in anderen modellen eingebaut sind. die frage lautet also: warum bietet victorinox nicht ein customized sackmesser an?

für sackmesser-afficionados

wär doch toll, wenn ich mir mein persönliches sackmesser im netz zusammenklicken oder beim messerdealer meines vertrauens bestellen könnte. ein befreundeter sackmesser-afficionado sagte mir kürzlich, er würde für sowas glatt 500 piepen auf den tisch legen. so weit würd ich jetzt nicht unbedingt gehen, aber das drei- bis vierfache eines standard-sackmessers würd ich für das massgefertigte (customized) teil sicher bezahlen.

warum offeriert das die weltmarke victorinox nicht? sind die einfach noch nicht auf die idee gekommen? ist es technisch zu aufwändig? haben sie es nicht nötig und warten, bis es ein chinese tut? – ich werd mal anfragen. ganz nach dem anarchischen blogger-prinzip: zuerst posten und dann fragen:
hallo victorinox
ich habe auf meinem blog die idee eines customized sackmesser formuliert. bitte lesen sie hier: http://henusodeblog.blogspot.com.
dazu folgende fragen:
• hatten sie diese idee auch schon?
• wenn ja, werden sie sie umsetzen?
• wenn nein, finden sie die idee gut?
• wenn ja, wieviel würden sie mir für die idee bezahlen, falls sie sie umsetzen.
ich und meine leserinnen freuen uns auf eine antwort.
mit besten grüssen
der bugsierer

customized handy

wo wir schon mal beim brandaktuellen thema "customizing" sind, möchte ich ein solches vorgehen auch dringend für die handy-industrie vorschlagen. wenn man nämlich, wie ich dieser tage, nach einem neuen gerät ausschau hält (weil der fünfjährige nokia-knochen auch auf lautlos noch schellt, weil er nicht mehr vibriert, weil er keine kamera und kein radio/mp3 hat, weil der sms-speicher dauernd voll ist, weil der akku lahmt etc.), wer also ein neues gerät mit bestimmten funktionen sucht, dreht quasi durch.

die menge der modelle ist completely unüberblickbar. horror. und die menge der funktionen ist noch weniger. ohne eine flasche krattiger edelzwicker ist so eine recherche nicht zu überleben. ich will nämlich weder gamen noch wappen, weder mailen noch browsen, weder pushen noch organizen, weder freisprechen noch freihören, weder fernsynchronisieren noch streamen. all das ganze trallala brauch ich nicht. ich will nur telefonieren, smsen, fotografieren und radio/mp3 hören. und ich möchte ein schwarzes handy mit grossen tasten und einem stabilen gehäuse. nix klapp und nix schieb – ein simpler balken halt. und ich würde mir gerne ein solches gerät auf dem netz zusammenklicken.

vielleicht sollte man diese idee mal steven jobs stecken, der ja gerade drauf und dran ist, in asien 12 millionen iphones zu bestellen. kennt jemand die email-adresse von herrn jobs?

2 Kommentare:

  1. Hallo Bugsierer

    Du verkennst den Wert der kleinen Klinge. Der ergibt sich eigentlich erst, wenn das Sackmesser älter wird. Dann, wenn die grosse Klinge so stumpf ist, dass sie definitiv zu nichts mehr taugt...

    Ausser man liebt das Messerschleifen. Ich nicht.

    Ansonsten: Bin gespannt auf die Antwort von Victorinox. Du hältst uns hoffentlich auf dem Laufenden.

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  2. also mit einer so stumpfen klinge würd ich dann schon zum messerschleifer meines vertrauens. der ferrari muss ja auch ab und zu in den service. so viel zeit muss sein für primär-tools. +++ und die kleine klinge ist z.b. für das tranchieren einer salami (z.b. in shanghai auf den anschlussflug wartend) totally untauglich. +++ natürlich halt ich euch auf dem laufenden.

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