was da als etwas spitzbübische internetaktivität daherkommt, lässt dem einigermassen geübten onliner den atem im hals gefrieren.
der st. galler jungpolitiker und nationalrat lukas reimann ist ins gerede gekommen, weil er im dunstkreis des urhebers der website come-to-switzerland.com steht, die vor der abstimmung zur personenfreizügigkeit heftig zu reden gegeben hat.
das ist neben den konventionellen svp methoden – viel geld, fremdenfeindliche positionen, stilloses auftreten – mal was ganz neues. dass sich nämlich ein svp-nationalrat mit einem spammer umgibt, von dem es heisst:
Massat betreibt verschiedene Blogs für Reimann, verlinkt auf dutzenden Webseiten zu Reimanns Websites und versucht, ihn damit bei Google prominent zu platzieren.
reimann ist damit der erste schweizer nationalrat, der höchst fragwürdige seo techniken in anspruch nimmt. und hoffentlich der letzte. er behauptet laut tagi:
Massat habe ihm dies gratis angeboten, sagt Reimann, er habe ihm dafür noch nie etwas bezahlt.
aber sicher doch, nichts bezahlt. wers glaubt, wird selig. tatsache bleibt, er hat die seo dienstleistung von massat in anspruch genommen.
diese dienstleistung heisst auf gut neudeutsch suchmaschinenspamming. wikipedia definiert das so:
Unter Suchmaschinen-Spamming (Search Engine Spamming) oder Index-Spamming (Spamdexing) versteht man alle Handlungen, die dazu führen, dass eine Internet-Suchmaschine auf eine Suchworteingabe hin auf den vordersten Plätzen Webseiten ausgibt, die keine für den Nutzer relevanten oder dem Suchbegriff entsprechenden Informationen enthalten. Suchmaschinen-Spamming bei Google bezeichnet man auch als Google-Spamming. Der speziellere Begriff Googleating (sprich: "Google-ating") wird dann verwendet, wenn Webseiten nur zu dem Zweck kreiert werden, die Linkstruktur maßgeblich zugunsten bestimmter Webpages zu beeinflussen, um dadurch einen hohen PageRank zu erzielen.
mit anderen worten: jungpolitiker reimann versaut sich seine online reputation innert kürzester zeit aufs nachhaltigste. das ist aber sein problem. und der svp ihres. immerhin haben sie jetzt neben den hardcoreberserkern 1.0 auch einen suchmaschinenspammer in ihren reihen. dass das ihr image noch mehr belastet, werden sie schon bald merken, die affinität breiterer bevölkerungskreise für solche luschen internetdrehs nimmt rasant zu.
politiker, die im web mit unlauteren methoden agieren, gehören abgewählt.
und leitmedien, die einen solchen dunstkreis als "rührige geschäftspartner" heruntertemperieren, sind auch der wahnsinn.
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Das ist einfach nur suspekt und sehr unsympathisch. Aber irgendwie musste er ja dorthin kommen, wo er jetzt ist. Ob das nun sympa ist oder nicht. Tja... böse Politik.
AntwortenLöschenIch wundere mich darüber, weshalb man Reimann noch nie die Frage gestellt hat, weshalb er sich mit einem deutschen Staatsangehörigen gegen die Personenfreizügigkeit einsetzte.
AntwortenLöschenDie Frau Hutter sollte ihm mal gehörig die Leviten lesen... ;-)
@ reto: na ja, böse politik vielleicht nicht, aber eine gewisse verluderung ist nicht zu verkennen.
AntwortenLöschen@ titus: die rosen sind rot, die veilchen sind blau, ich bin schizophren, und ich bin es auch. oder so.
Was mich Naivling an der ganzen Diskussion rund um diese come-to-switzerland-Seite vor allem erschreckt hat, ist, dass man auf auf Portalen wie der Medienlese oder beim Jounralistenschredder nur das Problem voreiliger Berichterstattung thematisiert hat, aber überhaupt kein Gefühl für die enorme manipulative Kraft gezeigt hat, die in solchen Vorgehensweisen liegt.
AntwortenLöschenWir werden hier noch Auswüchse und Manipulationen erleben, dass uns Hören und Sehen vergeht.
Reimann gehört genau beobachtet.