15. Februar 2009

bilderpiraterie bei newsnetz (ohne businessplan)


bei newsnetz ist nicht nur die vertrashung von einst seriösen medienbrands zu beklagen, auch mit der corporate gouvernance nehmen es die grossverlage nicht mehr so genau wie auch schon.

die "kompetenteste online redaktion der schweiz"(eigenwerbung) klaut offenbar systematisch bilder und videos?

bereits gibt es bei flickr einen gruppenpool von fotografen, deren bilder bei newsnetz (und anderswo) ungefragt und ohne entschädigung publiziert wurden – z.b. hier (mehr dazu hier). die flickr-fotografen wehren sich damit gegen eine praxis, die man nicht anders als bilderklau aka copyrightverletzung bezeichnen kann.

interessant wäre mal zu wissen, was die journalistenverbände dazu sagen. deren mitglieder – die journalisten an den newsdesks – setzen diese bilderklaus ja um und begeben sich damit auf eher dünnes eis. würde nämlich diese bilderpiraterie schule machen, käme die ganze branche in ein schön schräges licht, um nicht zu sagen in ein noch schrägeres. hüstel.

der allergrösste jammer ist, dass die leitmedien folgendes nicht kapieren: wenn sie es richtig machen würden, wenn sie also anfragen und die namen der fotografen nennen und sie auch verlinken würden, schon das allein würde ihnen einen reputationskick geben, von dem sie scheinbar nicht die leiseste vorstellung haben. stattdessen klauen sie sich verstohlen ein paar bildli für ein billiges reiseportal zusammen.

wo ist da das konzept? wo ist da die onlinekompetenz? wo ist da der businessplan?

via @matthiasG
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6 Kommentare:

  1. Tja, irgendwie überrascht dieses Verhalten ja nicht ganz...

    Trotzdem stelle ich mir die Frage, wann denn eigentlich eine Website "kommerziell" und damit die Verwendung von gewissen Fotos geschützt oder eingeschränkt ist?

    Wenn ich hier am rechten Rand Werbung für Blacksocks oder Citytrip sehe - und ich mein' das jetzt nicht provokativ - gilt dieses Blog denn nun als "kommerziell"? Schliesslich steht da eindeutig "Werbung" und nicht etwa "Freundschaftsdienst" (was es wahrscheinlich ist?). Umgekehrt steht nirgends "Dies ist ein privates Blog".

    Langer Rede, kurzer Sinn: Die Grenze zwischen "kommerziell" und nicht-kommerziell liegt wohl oftmals in einer Grauzone. Oder gibt's irgendwo einen Online-Ratgeber, was man (hierzulande) wann darf und was nicht?

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  2. klar ist mein blog – streng genommen – kommerziell. es fliesst geld, wenn auch herzlich wenig im vergleich zum aufwand (ein paar hundert franken pro jahr). aber es ist nicht gewinnorientiert, das ist wohl der grosse unterschied zu verlagshäusern.

    man könnte jetzt noch sagen, dass dieses blog auch werbung ist für meine arbeit als texter. ist es natürlich, aber auch hier sind die effekte überschaubar. da ich hier zuweilen eine spitze feder führe, könnte die wirkung auch negativ sein.

    du hast recht, die regeln für diese grauzone sind wohl noch nirgends definiert. bis das der fall ist, fahren wir mit gesundem menschenverstand so weiter.

    btw: bereits im oktober 2007 hat mich die hamburger tourismusbehörde angefragt, ob sie eins meiner hamburg bilder bei flickr für ihre webseite brauchen darf. (http://bit.ly/9f6c1). wenn die das können, sollte das für ein leitmedium doch auch zu machen sein.

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  3. Und Fotographen klauen Gesichter und Seelen? Darüber sollte man auch wieder mal nachdenken.

    Das eine rechtfertigt aber das andere nicht. Newsnetz sollte wirklich seriöser arbeiten.

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  4. Im Vordergrund steht wohl die Absicht, mit welcher man ein Blog oder eine Website betreibt - so sagt mir mein gesunder Menschenverstand - und das ist hier bestimmt nicht kommerzieller Natur. Obschon - bräuchte ich einen Texter, dann würde ich mich schon an Dr. Bugsierer wenden... ;-)

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  5. @ anonymus: das ist nichts neues. früher waren es die steinmetze und maler.

    @ oh, welche ehre. du hast 20%. gilt auch für deine verwandschaft... ;-)

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  6. @Titus,
    die Frage stellt sich tatsächlich, denn die Creative-Commons-Lizenz ist in sämtlichen Fassungen diesbezüglich eher vage.

    Daher stellt man die Frage am besten dem Urheber des Bildes, und lässt diesen entscheiden. Gerade auf Flickr lassen sich mit dieser Herangehensweise sehr schnell pragmatische Lösungen finden – umso mehr, wenn es um eine Vewendung im Blog geht.

    Mit dem Newsnetz-Fall hat all dies nur am Rande zu tun, denn der umfasst auch "All rights reserved"-Bilder. Bei den CC-Bildern wurden darüber hinaus weitere Erfordernisse und Gepflogenheiten der CC-Lizenz missachtet (Namensnennung, Share-Alike, Backlink).

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