8. November 2008

obama schreibt auch internet geschichte


barack obama hat mit seiner wahl auch internetgeschichte geschrieben. er konnte auf die kampagne von howard dean zurückfreifen, der vor fünf jahren erstmals das internet im grossen stil für seine kampagne einsetzte. zwar überstand der den vorwahlkampf nicht, aber dennoch schaffte er es via netz aus dem nichts bis ziemlich weit nach vorne.

obama hat nicht nur auf den damals getesteten werkzeugen aufgebaut, sondern z.t. die selben leute angeheuert. sein internet team umfasste nicht weniger als 90 hochmotivierte internetexperten, so gross ist z.b. in deutschland nicht mal ein ganzes wahlkampfteam. weiter soll obama ein 50-köpfiges filmteam dabeigehabt haben.
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für uns sind das dimensionen von einem anderen stern. trotzdem steht die frage im raum, wie weit solche kampas auch in europa umgesetzt werden könnten und wo die unterschiede zu den usa genau liegen. einen sehr spannenden und informativen artikel dazu gibt es bei netzpolitik.org.

wie obama seine aussergewöhnliche netzkampa als präsident fortsetzen wird, dürfte eines der spannendsten netzthemen der näheren zukunft werden. so zeigt er z.b. bei flickr über 5'000 backstage-fotos aus seinem wahlkampf – unter einer creativ commons lizenz. dass er diese aussergewöhnlichen zeitdokumente verlinkbar bei flickr und nicht auf einer eigenen website anbietet, spricht für sich.

hiesige politiker täten gut daran, den auftritt des neuen chefs mal genauer zu studieren. seiten wie diese sind einfach von vorvorgestern (hier z.b. eine zum gleichen zweck von heute).
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3 Kommentare:

  1. Obama hat das Maximum aus dem Web rausgeholt. Ohne den Testlauf von Howard Dean gäbe es aber heute möglicherweise keinen Präsidenten Obama, denn die internet-freudigen Grassroots-Aktivisten, die sich für ihn ins Zeug legten, waren schon bei der internen Ausmarchung um die demokratische Nomination von grosser Bedeutung.

    Dean nutzte die Zeit ab 2004 erfolgreich, um die fortschrittlichen Kräfte bei den Demokraten zu unterstützen, z.B. mit seinem Netzwerk Democracy for America. Die Erneuerung scheint ihm mit der Unterstützung von Obama gelungen. Deshalb darf man ruhig titeln: Der Wahlsieger heisst Howard Dean.

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  2. @ andreas: kann man so sagen, stimmt. merci für die links.

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  3. Mit der Seite von vorgestern betreibt die SP von heute natürlich ein geniales Fundraising, das sich sehen lassen kann. 24'000 teilweise bestimmt neue Adressen und Namen können sich doch sehen lassen. ;-) Und dies praktisch ohne finanziellen Aufwand. Clever.

    Ich muss die Partei ja in Schutz nehmen.

    Aber wie du richtig sagst: Betreffend Gestaltung gäbe es da bestimmt noch Spielraum.

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