20. Dezember 2006
queen mary und die schafe
man sitzt ja gern am wasser. warum? ein wichtiger aspekt ist wohl: es tut sich was. wellen im/an der see, fliessende wassermassen im fluss. je mehr davon, desto besser. an einem see sitzt du stundenlang, an einem meer tagelang. ein bach ist weniger spannend wie ein meer.
man sitzt ja auch gerne irgendwo zum leute gucken. warum? es tut sich was. leute kommen und gehen, jeder ist anders. je mehr davon, desto besser. in new york kannst du dir beim tagsüber-leutegucken einen dergestaltigen overload reinziehen, dass du abends gar nicht mehr in den ausgang gehen magst.
man sitzt auch gerne bei tieren? warum? es tut sich was. sie stehen da und schauen in der gegend rum, sie trotten ein paar meter nach rechts und fressen die weide leer. auch wenn sie nichts tun, tun sie immer was – schlafen, wiederkäuen, mit dem rüssel fuchteln. das ist interessant, auch bei schafen.
hier gegenüber ist die abgegraste heumatte seit zwei monaten eine schafweide. 500m lang, 50 breit, 13 schafe. frühmorgens sind alle auf die ganze weide verteilt. gegen mittag versammeln sie sich im linken fünftel der weide, nachmittags am anderen ende. sie machen alles gemeinsam, entweder fressen alle oder alle liegen nur rum – na ja manchmal halt...
das wichtigste an den schafen ist: sie können nichts dafür, dass sich die schafzüchter in sachen wolf so unmöglich benehmen. man sollte diesen sonderlingen die subventionen sofort zu 100% streichen (und nicht erst in den nächsten fünf jahren). was diese schafhalter veranstalten ist sowieso die purste umweltverschmutzung, die alpen sehen ja teilweise aus wie golfplätze, so perfekt abgefressen sind die matten von den 100 millionen schweizer schafen. wobei ein schafskopf als greenkeeper eine schöne metapher ist.
ein perfekter ort übrigens, um leute und wasser und erst noch grosse pötte zu gucken sind die landungsbrücken in hamburg. ein 1000m langes ponton mit kneipen, würstchenbuden und souvenirshops, ständig an- und ablegende fähren und sightseeing-barkassen, tausend leute am flanieren, alle paar minuten ein riesenkahn am vorbeigleiten, ein bier vor dir und gut ist.
direkt gegenüber den landungsbrücken befindet sich übrigens bugsierers legendäres dock 11. der einzige ort, an dem man der queen mary quasi unter den rock sieht.
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