13. November 2006

interaktive lichtinstallation in burgdorf

in burgdorf wurde am letzten samstag mit dem projekt "lumolith" eine interaktive lichtinstallation gestartet. der 75m hohe "spreda-turm" liegt unübersehbar am östlichen eingang des städtchens, er verfügt über eine glasfassade und im innern gibt es einen zylindrischen kern:
Viele tausend Tonnen vornehmlich Tomaten- und Fruchtmark aus aller Welt werden jährlich in die oberste Etage des Turms gepumpt, um dann im Inneren des Zylinders in heisser und trockener Luft nach unten zu fallen und dabei zu pulverisieren. Das einzigartige Verfahren garantiert eine hohe Vitamin- und Nährstofferhaltung im Fruchtpulver.
die idee des lumoliths ist betörend:
An der Innenseite des gläsernen Gebäudemantels sind auf allen sechs Etagen Fluoreszenzleuchten in den Grundfarben Rot, Gelb und Blau angebracht. Durch die Ansteuerung jeder einzelnen Röhre wird es möglich, den Turm in beliebigen Farbnuancen und Intensitäten erleuchten zu lassen. Die Milchglasscheiben verteilen das Licht gleichmässig über die ganze Gebäudebreite, so dass sich der ganze Turm in einen einzigen grossen, dreidimensionalen Bildschirm verwandelt. Diese riesige und von allen Seiten sichtbare Schaufläche wird mit zwei verschiedenen Programmebenen bespielt.
die eine programmebene ist die bevölkerung, die via website an einer wöchentlich wechselnden umfrage teilnehmen und damit das licht verändern kann, was den lumolith zu einer riesigen interaktiven lichtinstallation macht. die frage dieser woche lautet: leben sie gerne an ihrem wohnort? was bisher 73% verneint haben. man darf gespannt sein, wann die grosse zügelwelle losbricht.

die besucher der website können die fragen für die nächsten wochen vorschlagen. ich habe heute folgende frage eingesandt: glaubst du an dich? – die zweite programmebene wird von einer handvoll künstler kreiert.

angeregt und initiiert wurde das projekt vom "forum für architektur und gestaltung" in burgdorf. diese architekten- und künstlergruppe fällt schon seit einiger zeit mit interessanten aktionen auf, so u.a. mit der monatlichen rubrik "schwarzweissmaler" in der berner zeitung, in der architektonisches in und um burgdorf erörtert wird.

eine schöne aktion. mir gefällt daran vor allem, dass es eine unaufgeregte "grossinstallation" fernab vom üblichen grossstädtischen schickimicki-kunst-hype-schnickschnak ist. wer keine zeit hat, sich auf der autobahn zwischen bern und zürich schnell nach burgorf zu begeben, kann die aktion auf einer webcam mitverfolgen.
der lumolith leuchtet noch bis zum 28. februar 2007, täglich ab dämmerung bis nachts um eins.

4 Kommentare:

  1. da werde ich wohl mal nach Burgdorf fahren und mir das ansehen, als neolichtkünstler.

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  2. Manueller Trackback auf:

    http://www.ordnungspolitik.ch/2006/11/13/lumolith-staatlich-finanzierte-lichtverschmutzung-in-burgdorf/

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  3. @ christian: tu das. bisschen raus aus der city tut immer gut. und in burtlef solls ja auch zwei drei gute beizen geben.

    @ ordnungspolitik: dein kommentar ist sowas von hinter dem mond, lustfeindlich, stillos, kleingeistig, undifferenziert und kulturlos, dass einem die haare zu berge stehen.

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  4. Ich habe ein paar Fotos in meinem Blog veröffentlicht. Sehr schöne Sache der Lumolith.

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