30. Dezember 2008

einladung zur völlerei

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die berner galerie shooting stars laden zum last soupper in der NEUEN GALERIE.

ist zwar ausverkauft, aber die website ist trotzdem sehr schön.
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26. Dezember 2008

ethnologische einführung in youtube



das phänomen youtube in einem spannenden und unterhaltsamen vortrag (engl., 55') von michael wesch, dem autor von "The Machine is Us/ing Us".

wer was mit medien macht: gucken.

via bernd röthlingshöfer
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elie wiesel: geld weg, glaubwürdigkeit weg

die elie wiesel stiftung hat ihr gesamtes vermögen beim wallstreet broker und grossbetrüger bernard l. madoff verloren.

wie bitte? der friedensnobelpreisträger elie wiesel hat bei madoff mitgepokert? elie wiesel ist immerhin eine der angesehensten moralischen instanzen, seine weltberühmte stiftung kämpft gegen intoleranz und ungerechtigkeit.

wie soll das gehen? gegen ungerechtigkeit kämpfen und sein geld hintenherum in einer kasinoklitsche anlegen, die zwar maxi profit, aber mini transparenz bot und deshalb auch von halbwegs kritischen geistern gemieden wurde.

jetzt ist nicht nur wiesels stiftungsvermögen weg, sondern auch seine glaubwürdigkeit.
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17. Dezember 2008

schweiz: das doofste volk der welt?

der journalist fred david, seit 40 jahren am puls der zeit, zeichnet ein düsteres bild der schweizer medienlandschaft und ihrem umgang mit dem finanz tsunami: lesebefehl.
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11. Dezember 2008

woz: nonsens furioso an der ubs gv


sehr witzig: die woz ist aktionärin der ubs und hat an einer gv einen auftritt gehabt. und was für einen – grandios. (gut, an der kameraführung müssen sie noch arbeiten).

via ugugu, wo herr akles kommentiert: Es ist schon tragisch, dass die WoZ zurzeit die beste Wirtschaftszeitung in der Schweiz ist. Aber es ist so.
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ärger für politblogger in der provinz

zwei jungpolitiker, zwei blogger, in zwei kleinstädten in der schweizer provinz, beide in der gleichen partei. der eine ist stadtratspräsident (parlament) in der einen stadt, der andere war kandidat für das gemeindepräsidium (exekutive) in der anderen, kleineren stadt.

der stadtradtspräsident der etwas grösseren stadt schreibt über den wahlkampf in der kleineren stadt und macht dabei eine etwas danebengeratene bemerkung über den wiedersacher seines genossen. dieser wurde erwartungsgemäss nicht gewählt, er war von anfang an ohne chance (zu jung, falsche partei). jedoch ist es in dieser kleinstadt üblich, dass der unterlegene kandidat vize wird. aber auch daraus wurde nichts, schliesslich habe er in seinem blog auf die beleidigung des andern hingewiesen und sei deshalb als vize unwählbar. sagte die mehrheit.

soweit die geschichte in kürze. was lernen wir daraus? es kann mit einem blog schnell mal was in die hosen gehen. vor allem als bloggender politiker steht man quasi sofort unter dem radar der gegner und der medien. da man als blogger manchmal einfach schreibt, was andere nur am stammtisch rumflöten, kann das konsequenzen haben.

der fall zeigt auch, dass ein bloggender politiker in einer alpenvorländischen kleinstadt mehr verwirrung stiftet als etwa in zürich. in zürich wäre der gleiche fall nach einem kleinen disput vom tisch gewesen, in der tiefen provintz sorgt er für einen handfesten eklat.

dem gegenüber steht die kürzliche erfahrung des stadtratsrpäsidenten, der in seinem blog eine völlig missratene kommissionssitzverteilung (und die überzogenen forderungen der gegenseite) öffentlich gemacht hatte. die medien nahmen seine infos auf, die gengenseite spürte den gegenwind und gab nach. ein handfester erfolg für den blogger.

auch diese bloggergeschichte wäre aber in zürich so kaum passiert, weil dort solche politspiele unter grösserer medienbeobachtung stehen als in der provintz, wo die lokalen medien den politgranden schon seit jahren nur noch spärlich ins korn fahren. dementsprechend haben politikerblogs in der provintz mehr wirkung – sowohl im guten wie im schlechten.
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8. Dezember 2008

support a dau


der staat solls jetzt richten. er gibt jetzt ganz viele milliarden aus für eine bank und auch ein paar für die konjunktur(spritzen). noch vor wenigen monaten selbst für hartgesottene vorausschauer ein undenkbares szenario. es ist wie es ist (und das ist gut so).

konjunkturspritzen? wo die infusionen gesetzt werden sollen, da gehen die meinungen naturgemäss weit auseinander. sie reichen von sbb bis energieeffizienz, von gebäudesanierungen bis lawinenverbauungen, von krankenkassenverbilligungen bis familienzulagen.

ich hätte auch noch einen vorschlag: informationsgesellschaft.

was tut eigentlich der staat für die förderung der informationsgesellschaft? – der schweizerische bundesrat (= regierung) hat im januar 2006 seine strategie für eine inormationsgesellschaft revidiert und zwei grundsätze definiert:

• Zugang für alle: Alle Einwohner/innen der Schweiz sollen chancengleichen Zugang zu den Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) erhalten, um sie ihren Bedürfnissen entsprechend nutzen zu können.

• Befähigung aller: Der technische und inhaltliche Umgang mit den IKT soll eine Grundkompetenz des täglichen Lebens sein. Das lebenslange Lernen aller gehört zu den Grundpfeilern der Informationsgesellschaft.

der hammer, oder? zugang für alle, befähigung für alle – unglaublich. steht aber so auf der website der eidgenossenschaft.

und zwar nicht irgendwo, sondern in den "Indikatoren als strategische Führungsgrössen für Bundesrat und Parlament". von diesen indikatoren/führungsgrössen, gibt es über 100 und 15 davon sind sog. übergeordnet, die grossen kisten in der regierungsarbeit halt: bildung, forschung, verkehr, steuern, sozialquoten, etc.

soweit so gut. – das problem ist, dass ein bundesrätliches szenario, wie man die oben stehenden grundsätze umsetzen könnte, schlichtweg fehlt. siehe auf der website ganz unten unte, dort heisst es unter dem titel "zukünftige entwicklung": "es existieren zur zeit keine szenarien." hm... vermutlich dachte sich der bundesrat damals: kein handlungsbedarf, wir sind in sachen internet eh schon führend.

zurück zu den milliardenschweren programmen. kaum ist mir der gedanke von einer konjunkturspritze in die informationsgesellschaft gekommen, serviert wereliwer ein solches programm? genau, herr obama. wenn der president elect die gleiche idee hatte wie ich, hüstel, kann sie so falsch nicht sein.

der schweizerische bundesrat hat die sache bereits in die bereiche zugang und befähigung unterteilt.

zugang

die schweiz ist eines der best verdrahteten länder überhaupt. kann man da noch was besser machen? sicher. man könnte z.b. gratis internet im gesamten öffentlichen verkehr einrichten (und nicht nur in der 1. klasse), die produktivität der pendelnden bevölkerung würde gesteigert. man könnte den öffentlichen raum mit wlan ausstatten (inkl. hotels, restaurants, parks, etc.). man könnte ferner die preise für netzzugänge verbilligen oder gleich ganz abschaffen. sicher gibt es noch viele ansätze für die verbesserung von "zugang für alle", vor allem an schulen und arbeitsplätzen.

befähigung

bei der internetkompentenz gibt es lücken an allen ecken und enden. bei vielen menschen hört die internetkompetenz ja schon beim anhängen eines fotos an eine mail auf. man könnte also ein programm "support a dau" aufgleisen, das die internetaffine bevölkerung dazu animiert, sich einen dau zu krallen und ihn/sie ein jahr zu supporten und zu coachen. belohnung: ein jahr gratis internet zu hause. nur mal so als idee dahergeschlenzt.

welche ansätze für eine konjunkturspritze in die informationsgesellschaft wären sinnvoll? ideen? meinungen?
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5. Dezember 2008

finanzkrise: wo ist das geld geblieben?

die meist gestellte frage dieser tage wird in der zeit bestens erklärt*.

und hier hats ein langes interview mit dem zeit chefredaktor giovanni di lorenzo, der jedes wochenende sein büro lüften muss, weil er am freitagnachmittag immer sitzung mit helmut schmidt hat (herausgeber und alt bundeskanzler), der das chefredaktorbüro jeweils vollzuqualmen pflegt.

* via ugugu
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der schiffsschreiber


die beliebtesten literaturpreise, bei den autoren, sind die sog. stadtschreiber. ein dichter wird in eine stadt eingeladen, kriegt eine schöne wohnung, ein gutes taschengeld, und muss nichts als ein paar mal lesen. er kann in dieser zeit schreiben, muss aber nicht. die meisten tun es trotzdem. sonst wären sie ja nicht dichter.

peter bichsel, der grosse altmeister der kleinen form, hat 1981/82 die wohl renommierteste stadtschreiberstelle innegehabt, nämlich die in frankfurt (neben autoren wie grass, muschg, jandl, dürrenmatt, etc.). entstanden ist dabei das wunderbare büchlein "derleser, das erzählen: frankfurter poetik-vorlesungen". (sehr zu empfehlen für alle, die was mit schreiben machen).

das prinzip des stadtschreibers wurde jetzt erstmals von einer reederei auf ein kreuzfahrtschiff umgelegt. und zwar nicht auf einem dieser halligalli-pötte, sondern dem luxusliner schlechthin: der ms europa. das einzige kreuzfahrtschiff der welt, das zum neunten mal in serie mit 5 sternen dekoriert wurde, das grösste platzangebot pro gast bietet und maximal 408 passagiere mitführt. first class bis zum abwinken.

der schriftsteller matthias politicky hatte das seltsame, aber extrem reizvolle vergnügen, auf diesem traumschiff den schiffsschreiber zu geben. ein halbes jahr lang, in 180 tagen rund um die welt. first class. (man beachte auf der website des autors dieses bombastische routen-tagebuch). – hallo hapag loyd, ich würde das auch gern mal machen, könnte schon morgen loslegen, ihr habt ja internet.

politicky jedenfalls hat einen schelmenroman daraus gemacht: in 18 tagen um die welt: das logbuch des herrn johann gottlieb fichtl. von dem elke heidenreich sagte, das sei ein extrem amüsantes (zum schief lachen) und sehr entlarvendes kuriositätenkabinett von grosser klasse. der zu 100% in einer hochexklusiven nautischen top location spielt. klar, dass der bugsierer dieses buch sofort bestellen wird, um zu gucken, was der kollege so meint über das first class leben auf see. (na ja, von wegen kollege, hüstel, ich war nur auf einem frachtschiff rund um dänemark und zu einem roman hats auch nicht ganz gereicht ;-).

man könnte sein buch auch ohne elke heidenreichs empfehlung kaufen, denn es ist im führenden verlag für nautische literatur herausgekommen, dem mare verlag in hamburg, da kann man als eicher von echoloten blindlings alles kaufen. dessen gründer und chefredaktor ist übrigens sinnigerweise ein schweizer namens nikolaus gelpke. sein paradepferd ist die wunderbare zeitschrift "mare, die zeitschrift der meere". ein spannendes gespräch mit ihm gibts bei focus/drs3 (was für aufs iphone, matrosen ;-)

der letzte nautische stoff übrigens, den wir uns hier neben dem echolote eichen gegönnt haben, war der hier – kann man auch nur rühmen.
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4. Dezember 2008

umfrage wegen braunen kindsköpfen gescheitert und beendet

tja. :-(

die umfrage ist leider von braunen kindsköpfen zerschossen worden. ich habe von anfang an geahnt, dass es so kommen könnte. vielleicht war es naiv, es trotzdem zu versuchen.

sicher ist: ich habe mit doodle das falsche tool ausgewählt. ich habe nicht damit gerechnet, dass auf einer umfrage, die ich erstelle, jeder die kommentare löschen kann. wo gibts denn sowas? man kann auch die kommentarfunktion nicht ausschalten (was in diesem fall sehr praktisch wäre). und es kann sogar jeder einen eintrag ändern. und man kann beliebig oft abstimmen. man kann die umfrage auch nicht stoppen und stehen lassen. man kann sie nur löschen oder weiterlaufen lassen. und das widget steht auch irgendwie schepps in der landschaft.

keine ahnung, ob diese seltsamen nichtfunktionen gewollt so angelegt sind, aber erwarten (und abchecken) tut man sowas ja nicht unbedingt.

henusode. ich erkläre hiermit die umfrage als beendet und gescheitert. ich lasse sie aber noch so stehen und gezwungenermassen weiterlaufen, damit sich alle ein bild machen können.

schön ist: in den kommentaren hier im blog hat sich eine hochstehende diskussion entwickelt, in der man viel lernen kann. danke dafür.
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2. Dezember 2008

umfrage in schweizer blogs: soll svp hardliner ueli maurer in den bundesrat?


ich persönlich finde: ueli maurer ist nicht wählbar. und auch kein anderer svp hardliner. die argumente sind bekannt.

da wir blogger einen bloggerkollegen im bundesrat haben (wir sind genaugenommen das einzige medien genre mit einem vertreter im bundesrat), würde es mich interessieren, was die schweizer blogger und ihre blogleser dazu meinen.

um das herauszufinden, habe ich beim einzigen weltweit erfolgreichen schweizer web 2.0 dienst doodle eine entsprechende umfrage online gestellt. du kannst zu dieser brisanten frage aus einem range von "geht gar nicht" bis "aber sicher" auswählen. und einen kommentar dazu hinterlassen.

die idee wäre jetzt, dass möglichst viele schweizer blogger ihre leser bitten, ihre meinung kundzutun. und zwar alle am gleichen ort – in dieser einen umfrage. so können alle, auch die parteien der bundesversammlung (die ich informieren werde), den stand der umfrage einfachst mitverfolgen.

wäre doch schön, wenn wir blogger ein paar meinungen zusammenkriegen – als kleine entscheidungshilfe für die bundesversammlung. ein wink from the voice of blogistan quasi.

so gehts:

hier gehts direkt zur umfrage

dauer: bis 24 stunden vor der wahl.

kommentare in der umfrage: unflätige einträge werden gelöscht.

fordere deine leser auf, ihre meinung zu sagen und sag selber deine meinung.

umfrage einbetten: du kannst die umfrage in dein blog einbetten. entweder mit dem offiziellen doodle widget, den code dazu findest du in der umfrage unten rechts (umfrage einbinden). und/oder mit obigem 2minuten-self-made-banner (copy/paste).

anregungen: bitte gerne, in den comments oder an bugsierer@gmail.com

bitte weiterbloggen, mailen, smsen, iphonen, bookmarken und was der kanäle mehr sind. je mehr meinungen zusammenkommen, desto zuverlässiger die aussage.

los geths.

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update 4.12.08:
ich musste die umfrage leider einstellen. siehe separates post.
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