so lange man nicht genau weiss, wie und was da gemessen wird, ist dieses ranking nichts als schnöde unterhaltung, die dann und wann zur peinlichen selbstüberschätztung von gewissen leuten führt. eine richtige volkskrankheit mittlerweile.
wie auch immer – ich habe mir die swiss twittercharts (woche 04) etwas genauer angesehen und gestatte mir, das ranking komplett umzudenken:
twittercharts.ch zeigt u.a. die anzahl tweets und die anzahl retweets pro woche an. von jedem gerankten twitterer. das ist interessant.
aus der wissenschaft wissen wir: wer viel zitiert wird, hat viel relevanz.
mit anderen worten: je mehr retweets, desto mehr relevanz.
so schrieb letzte woche z.b. der in den twittercharts momentan (und seit jahrzehnten) erstplatzierte @leumund seine gewohnt plaudertaschige menge von 327 tweets/woche (= 46/tag). er hat damit 72 retweets generiert, es wurden also 22% seiner tweets weiterverbreitet. immerhin.
bei der zweitplatzierten madame @chicundschlau ist dieses verhältnis 109:12 (11%).
beim drittplatzierten mister @bloggingtom sind es 167:26 (15%).
und beim aus funk und fernsehen bekannten sechstplatzierten @phogenkamp sind es 86:14 (16%).
ich selbst komme in diesen ominösen twittercharts zwar erst auf platz 59, aber mein verhältnis tweets/retweets beträgt handfeste 48:36, also ein retweetfaktor von 75%.
da können die da oben doch glatt einpacken, höhö...
noch höher ist dieser wert übrigens bei @ugugu, er ist auf platz 85 gelistet, hat aber einen retweetfaktor von sagenhaften 125%. gratuliere.
aber auch er ist noch zu schlagen: @markustressl (platz 90) hat einen faktor von 357%. ich ziehe den hut.
nun, ich bilde mir nichts darauf ein, aber ich finde ein ranking des retweetfaktors weit nützlicher als die twittercharts, von denen man nicht weiss, was warum wie gerankt wird.
was meint ihr?
.
Ich finde dass Du vollkommen Recht hast. Diese Berechnung sagt viel mehr aus und vor allem ist sie durchsichtig, nicht wie bei den twittercharts.
AntwortenLöschenNun, ich halte auch diese RT-Formel für zu simpel. Für Twitterland.ch habe ich da mal eine krassere entwickelt. Aber diese Ego-Listen sind ja eh für die Füxe, da man mit einer Automatisierung nie was Sinnvolles hinbekommen kann. Mitunter auch ein Grund, warum ich mich bei den twittercharts austragen liess.
AntwortenLöschenTwitter wird überbewertet... Ein cooles Tool für "Digital Natives" und "Early Adopters". Die grosse Masse wird man damit nicht erreichen können.
AntwortenLöschenIch fände ein Ranking nach Blockaden cool: Wer blockiert wie viel und wird am meisten blockiert?
AntwortenLöschenIch versteh das Bedürfnis nach einer Liste wie den Twittercharts. Ich bin auch einverstanden, dass die jetzigen Charts zu undurchsichtig und auch zu sehr auf Quantität statt Qualität ausgelegt sind.
AntwortenLöschenAber wenn der Worni ja schon etwas besseres ausgeheckt hat, soll ers doch endlich online schmeissen ;-) Oder dem Hetty seinen Algorithmus schenken und die Schweiz mit sinnvollen Twittercharts beehren :)
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AntwortenLöschenIch find die Charts super. Klar gibt es unterschiedliche Meinungen darüber, was das wichtigste Kriterium ist. Favs z.B. könnte man dazuzählen oder auch Kriterien anders gewichten. Für eine automatisierte Liste geben die Charts aber einen sehr guten Einblick in die Schweizer Twitterlandschaft. Ich kenne zumindest keine andere Liste, die vergleichbar wäre.
AntwortenLöschenDisclaimer: Hetty ist mein Kollege, ich sitze ihm gegenüber und beschwere mich immer, warum ich nur auf Platz 40 bin und nicht weiter oben, wo ich hingehöre :-)
@moritz: ich kenne auch keine andere liste und es ist mir klar, dass man es nie allen recht machen kann. dennoch fände ich die twittercharts glaubwürdiger, wenn die kriterien offengelegt würden. sie würden so mehr zu reden geben und somit mehr resonanz erzeugen.
AntwortenLöschenund: frag doch mal deinen tischnachbarn hetty, ob es nicht möglich wäre, etwas anzubieten, wo ich mir die kriterien selbst zusammenklicken kann. so rein theoretisch jetzt...
Besonders absurd ist die Berücksichtigung der Follower-Zahl. Die wenigsten pflegen ihre Follower-Liste, so dass es nur so von Spam-Followern wimmelt. Man müsste die Qualität der Follower (nur echte Follower) werten!
AntwortenLöschenDer Moritz hat mich zum Glück auf euch aufmerksam gemacht. Ich habe im Moment sehr wenig Zeit, weil ich in Kürze meine Masterarbeit abgebe. Das ist auch der Grund warum es noch keine Verlaufsdiagramme gibt in den Twitterchart. (Das aber nur am Rande)
AntwortenLöschenIch mache mir selbst auch öfter darüber Gedanken, ob der Algorithmus so gut ist. Ob ich ihn nochmal anpassen sollte oder doch lieber so lassen. Offenlegen?! Ja, vielleicht. Bis jetzt bin ich ziemlich eisern geblieben. Abgesehen von mir, kennt keiner den ganzen Algorithmus. Eigentlich möchte ich das auch vorerst so beibehalten.
Trotzdem verstehe ich eure Einwände und ich verstehe auch, dass es etwas schade ist, dass immer die gleiche Person auf Platz eins ist. Aber er ist, einige mögen sagen leider, eine der wichtigsten Personen in der Schweizer, in unserer, Twitter und Blogwelt. Naja, vielleicht muss ich es begrenzen auf die deutschsprachige Schweiz.
Aber mal davon abgesehen, finde ich die Idee Verhältnis Retweets zu Tweets auch ganz gut. Und es würde sich lohnen, das mal genauer anzugucken. Und ich werde es machen (also das angucken), versprochen.
Jetzt möchte ich noch mal ein paar Kommentare abgeben:
Zu simpel: Der aktuelle Algorithmus ist ein 30-zeiliges SQL-Statement. Würde Retweet-Tweets nur als extra anhängen, nicht als alleiniges Merkmal implementieren.
Favs und Blocks: Bekommt man nicht (vernünftig) über die Twitter-API, oder?
Quantität statt Qualität: Es ist schon wesentlich qualitiver (sagt man das so?) als zu Beginn. Ich denke mit dem Retweet vs. Tweet geht es noch weiter Richtung Qualität, aber ich muss mir das erst genauer angucken.
Platz 40 für Moritz: Ist in Ordnung :-)
Kriterien zusammenklicken: Ne, wird es nicht geben, aber eigentlich sollte man seit Wochen die Liste durch JavaScript umsortieren, aber irgendwie klappt das nicht, und mir Fehlt die Zeit da genauer nachzugucken (Masterarbeit)
Eche Follower: Was ist "echt"? Oder: Warum sollte ein echter Follower, der in Hamburg sitzt wichtig sein, für unsere Charts? Follower aus der Schweiz, werden durch den Algorithmus stärker bewertet als andere Follower.
Moritz hält mir das seit Wochen vor, und eigentlich möchte ich es auch, aber Zeit (ihr wisst schon...). Es wird ein Twittercharts-Blog geben, um neue Funktionen anzukündigen und für solche Diskussionen. Ich denke, die komplette geheimhaltung des Algorithmus war für den Anfang gut, aber jetzt vielleicht nicht mehr. Stay tuned, sage ich da nur.
So, schönen Nachmittag noch.
Hetty
@hetty: vielen dank, dass du hier stellung nimmst.
AntwortenLöschenes würde mich natürlich freuen, wenn du die anregung tweets/retweets aufnehmen würdest.
aber deine masterarbeit geht natürlich vor, klar. ich wünsche gutes gelingen. und bin natürlich gespannt auf deine neuen ideen.
@Hetty:
AntwortenLöschenSchau mal in Deine eigene Follower-Liste. Dort hast Du doch so einige, die ich als nicht echte Follower bezeichnen würde. Reine Werbe-Follower sind beispielsweise:
inetseed
ForexMadeEasy
DiscountE
Ich habe unter 100 Follower, weil ich diesen Müll ständig lösche. Bei vielen anderen wäre es ähnlich.
der punkt mit followern hat auf jeden fall was. so pflegt z.b. @leumund seinen account in dieser hinsicht gar nicht, wie er mehrmals selber getwittert/gebloggt hat.
AntwortenLöschenich selber pflege meinen account diesbezüglich eher akribisch. in meinen 2.5 jahren twitter hab ich schon hunderte solcher dinger geblockt.
interessant finde ich übrigens auch, dass von den hier angesprochenen twitteratis keiner was sagt.