aber er ist eine transuse. und trotzdem eine gute halbe millarde dollars reich. mit seinem geld hat er aber akzente gesetzt, die im highend-showbusiness eher selten sind. schumi hat den tsunami-opfern 12 mio. dollars (oder euro?) gespendet, eine der grössten einzelspenden weltweit. und er hat sich nicht im ordinären monaco oder sonst einer klitschigen steueroase niedergelsassen, sondern am beschaulich seriösen und deswegen bei superstars sehr beliebten, wenn auch etwas teureren genfer see.
furioses finale
jetzt fuhr er sein letztes rennen, das auch eines seiner glanzstücke war. von startplatz 12 aus und trotz einer reifenpanne mit zusätzlichem boxenstopp fräste er in einem parforceritt der ersten güte auf platz 4. dramatischer hätte es nicht sein können. kein langweiliger schumi-sieg aus der poleposition, sondern ein unglaublicher vierter platz, von ganz hinten erkämpft in einem packenden rennen, eine perfekte f1-galavorstellung. das wird in erinnerung bleiben und ist dünger für die legendenbildung, die für die zweite karriere des schumi von grosser bedeutung sein wird. ein furioses finale auch, das demjenigen des zinedine zidane diametral entgegensteht.
die italienische presse meldet: "ferrari hofft, dass er als manager zurückkehrt." als nachfolger von jean todt? nun, er wird es sich vermutlich aussuchen können. kennt man schon einen nachfolger von ecclestone? nebenbei wäre auch ein uno-mandat denkbar. schumi wird auf der ganzen welt geliebt. gerade hat ihm scheich mohammed bin raschid al maktoum eine insel vor dubai geschenkt. wert: 4.5 mio. euro.
geradezu poetisch zu schumis abgang gibt sich die internationale sportpresse:
l'unione sardo (it): schumis letztes wunder.jo siffert: mehr charisma
the independent (eng): er verabschiedete sich in brasilien so, wie er 1991 in belgien angefangen hatte: als held.
le figaro (fr): er verlässt die formel 1 auf dem höhepunkt seiner kunst.
nzz (ch): nichts wird in der formel 1 mehr so sein wie 2006.
daily mirror (eng): er ging mit einem big-bang. es gab kein wunder für den mann, der auf wasser fahren könnte. aber schumacher war nah dran.
okay. schumi ist der grösste. in sachen charisma war joe siffert aber grösser. gut, das ist schlecht vergleichbar, das war in den 60ern. aber der hatte eine autowerkstatt in fribourg, er mechte selber an seinen boliden rum, trank gerne wein, hatte immer schöne frauen um sich, er war ein lebemann und ist eine legende. «er vermittelte den Eindruck, immer genau das zu tun, wozu er Lust hatte – und das war das Einzige, wozu er auch fähig war».
zu seiner beerdigung in fribourg– nach seinem tödlichen unfall 1971 in brands hatch (eng) – kamen 50'000 menschen.
jo siffert, welche ein klang! der jo siffert hing als poster in meinem kinderzimmer. ich glaub das war ein grüner lotus mit dem hohen heckflügel, in der kurve. für mich war er der grösste und vor allem der coolste von allen rennfahrern. das ist bis heute so geblieben. steve mcqueen wusste das auch. er hat sich für seinen film "le mans" das flair von jo abgekuckt. siehe das outfit! fast identisch.
AntwortenLöschentja, bei dem thema da werd ich noch immer ein bisschen wehmütig. siffert war eine charismatische und überaus sympathische erscheinung.
liebe grüsse
ein ewiger fan