immer wenns irgendwo richtig brennt – wie jetzt gerade in griechenland – fällt mir eines auf: es geht sehr lange, bis die nötigen hilfskräfte mobilisiert werden. die dpa verbreitete schon am freitag folgende infos:
Am Freitagmittag wurde für die Region Kalamata der Notstand ausgerufen. Feuerwehrleute aus anderen Regionen der Halbinsel Peloponnes eilten in das Krisengebiet, wie das Fernsehen berichtete. Waldbrände brachen auch nahe der Stadt Sparta im Südosten der südgriechischen Halbinsel aus. Die Straße zwischen Kalamata und Sparta musste gesperrt werden. Weitere kleinere Brände tobten bei Oitilon und Areopolis.
Dicke schwarzbraune Rauchwolken aus dem Großbrand bei Kalamata waren kilometerweit zu sehen. Sie breiteten sich über den ganzen Golf von Messinien im äußersten Südwesten der Halbinsel Peloponnes aus. Ein Feuerwehrmann wurde leicht verletzt. Die Feuerfront ist nach Medienberichten mehrere Kilometer lang. Zahlreiche Dörfer mussten evakuiert werden. Dutzende Häuser seien beschädigt worden. Betroffen sei vor allem das Dorf Ladas gewesen, teilten die Behörden mit.
am gleichen freitag abend baten die griechen in der EU um hilfe. dann dauerte es bis gestern samstag abend, bis die verschiedenen staaten ihre leute überhaupt erst in gang gesetzt hatten und erst heute sonntag morgen kamen diese löschtrupps erstmals zum einsatz. mehr als 36 stunden nach dem alarm. unglaublich.
ich finde, da sollte sofort nach dem alarm jemand in die finger schnippen und dann rücken, sagen wir aus paris, ein paar hundert leute mit ein paar dutzend helikoptern und/oder löschflugzeugen an. das selbe aus berlin, london, den haag und bern. und das, sagen wir 2 stunden nach dem alarm, dann sind sie 5 stünden danach vor ort. es handelt sich ja um armeen, die für sowas zum einsatz kommen, also hochspezialisierte profi-truppen und nicht irgend ne freiwillige feuerkollonne aus bayern mit einer 50jährigen drehleiter.
heute um 16 uhr meldet spon
Die Winde stehen ungünstig, Helfer kommen nicht durch: Die Feuerwalze vor dem antiken Olympia scheint kaum noch aufzuhalten. Die Menschen sind am Ende: Das Flammeninferno lässt nur verbrannte Erde zurück - viele haben alles verloren.
bei jedem kleinen wohnungsbrand steht in europa innert minuten die feuerwehr parat, aber bei den schlimmsten waldbränden griechenlands seit jahrzehnten brauchen die kumpels aus der eu geschlagene 24 stunden, bis sie erstmal dort sind. dabei brennt es ja diesen sommer in griechenland nicht zum erstenmal ziemlich heavy und man hat ja auch bei diesen waldbränden den eindruck, dass sie in den letzten jahren eher zugenommen haben, vor allem an grösse. und da brauchen die regierungen glatte 10 bis 20 stunden, bis sie ihre leute auch nur mal in gang setzen. man bekommt den eindruck, dass die für sowas null plan haben.
wenn putin mit fünf divisionen bis nach berlin vorrückt, würden die regierungen ja auch nicht zuerst 24 stunden diskutieren, bis sie was unternehmen. dass es bei diesen heavy bränden in griechenland so lange gedauert hat, weil der einsatz vor ort halt zuerst geplant werden musste, bevor man von überall her truppen in gang setzen kann, sagt eigentlich auch nichts anderes, als dass es schlicht keinen plan gab. für etwas, das seit langem denkbar und als mega-risiko bekannt ist und sich während des sommers geradezu angekündigt hat: ein richtig grosser flächenbrand nach einer monatelangen rekord-dürre-periode.
saftläden sind das, diese armeen und regierungen.
update 20 uhr: soeben wird im radio gemeldet, dass nun auch die schweiz helis nach griechenland schickt, allerdings erst morgen ...
Das Erste, was ich tun würde, ist die gesamte brennende Fläche mit Satelliten kartieren, und dann sicherstellen, dass dort die nächsten 100 Jahre nicht gebaut wird.
AntwortenLöschenAlleine das würde die Wahrscheinlichkeit, dass Brände ausbrechen, um mindestens 95% senken. Löschflugzeuge sind nur Symptomtherapie.
GEnau dasselbe dachte ich auch: Warum hilft denn da niemand als der Radiomoderator sagte "die griechischen Behörden und EInsatzkräfte sind völlig überfordert". Skandal sowas, erst wenns den Kulturdenkmälern an den Kragen geht, wird gehandelt, vorher sind ja nur "Menschen" die ihr Hab und Gut oer sogar ihr Leben verloren!
AntwortenLöschen@ mousseman (cooler name übrigens): gute idee, das müsste man ja auch in der schweiz mit unzähligen wohngebieten machen. ob hochwasser- oder lawinengefährdet ist ja das gleiche.
AntwortenLöschen@ chliitierchnübler: stimmt, es ist skurril, wie die regierungen dieses feuer verpennen.
AntwortenLöschenDie Diakonie Katastrophenhilfe hat 30.000 Euro für die Opfer der Waldbrände in Griechenland bereitgestellt. Die verheerenden Flammen haben Tausende Menschen an den Rand ihrer Existenz gebracht und auch in Deutschland große Betroffenheit ausgelöst. „Wir nehmen großen Anteil am Schicksal der Menschen, die Angehörige, Freunde und ihr Zuhause verloren haben“, erklärte die Direktorin der Diakonie Katastrophenhilfe, Cornelia Füllkrug-Weitzel.
AntwortenLöschenDie Diakonie Katastrophenhilfe unterstützt mit ihren Mitteln die Griechisch-Orthodoxe Kirche, die sich über ihre Gemeinden vor Ort um besonders Bedürftige kümmert. Geplant sind vor allem Nothilfemaßnahmen wie die Verteilung von Hygieneartikeln und Lebensmitteln, aber auch Unterstützung bei der Reparatur beschädigter Häuser.
„Wir versichern allen Opfern der Waldbrände unseres Gebetes und unserer Solidarität“, so Füllkrug-Weitzel. Die unmittelbare Bedrohung durch das Feuer ist inzwischen weitgehend gebannt. Doch die Schäden, die die Flammen angerichtet haben, sind beträchtlich. 64 Menschen kamen im Feuer um. Mehr als 110 Dörfer sind vollständig oder teilweise zerstört. 4,5 Millionen Olivenbäume wurden vernichtet.
Für die Hilfsmaßnahmen in Griechenland bittet die Diakonie Katastrophenhilfe um Spenden.
Online Spenden: http://www.diakonie-katastrophenhilfe.de/griechenland
Spendenkonto: Diakonie Katastrophenhilfe, Kennwort „Griechenland“, Konto 502 707,
Postbank Stuttgart BLZ 600 100 70