26. Februar 2010

25. Februar 2010

geschummelt: der xing moment


noch gestern habe ich behauptet: frau hinrichs wird überschätzt. aber das war noch nicht alles.

die von der blogosphäre unverständlicherweise vielbejubelte pr-lady ist kommunikationschefin von xing, dem grössten und erfolgreichsten deutschsprachigen businessnetzwerk. es ist auch bekannt, dass sie die frau von xing-gründer lars hinrichs ist, was für ihre karriere als pr-lady wohl nicht ganz unbedeutend war.

frau hinrichs macht neben ihrer tätigkeit für xing auch sachen, über die man sich als routinierter handwerker verwundert die augen reibt. in diesem briefkastenonkeligen ratgeberdings expertisiert sie zum beispiel, jungunternehmer mit geekiger zielgruppe würden keine visitenkarten brauchen, sondern eher einen twitter-, facebook- und (wer hätte das gedacht) einen xing-account.

das ist aber der total verkehrte rat. denn selbst der geekigste aller geeks hat zur ausübung seines metiers immer auch mit completely ungeekigen playern zu tun, für die es sich durchaus lohnt, seine professionellen absichten mit einer professionellen visitenkarte zu unterstreichen – z.b. vermieter von büros, der kundenheini bei der bank, lieferanten von hardware, interessante zufallsbekanntschaften an der barkante, pressefritzen, kaufbereite 2.0-newbies, etcpp. angesichts der vernachlässigbaren kosten einer visitenkarte gehört eine solche sogar zum absoluten muss in einem seriösen mediamix.

das beste daran (und immer wieder ein untrügliches zeichen von massloser selbstüberschätzung) ist, dass frau hinrichs diesen mumpitz in ihrem xing-profil auch noch als expertise anpreist:





nun, frau hinrichs nimmts mit der qualität ihrer expertise auch sonst nicht so genau. heute lesen wir – abermals augenreibend – dass sie in der neuen xing werbekampagne tatsächlich eigenes personal als zufriedene kunden auftreten lässt. das ist erstens billigst geschummelt und zweitens so naiv, dass es auf keine kuhhaut passt. da nützen ihr auch ihre etwas abgehobenen titel als Vize President Corporate Communications und Creative Director Brand einen alten hut.

der springende punkt dabei ist nicht nur frau hinrichs – die kann schummeln und sich lächerlich machen, wie es ihr genehm ist. bedenklich sind viel mehr all die popeligen zweinullexperten, die solche nullnummern – frauenquote sei dank – jahrelang völlig unkritisch in den himmel bloggen. selbst die von mir ansonsten sehr geschätzte webikone sascha lobo findet das infantile briefkastenonkeldings nichts weniger als famos – was doch etwas gar unverblümt fraternisiert ist, finde ich.

kurz und gut: wenn solche leute die "lehrer" der zukünftigen webwirtschaft sind, dann gute nacht.
.

20. Februar 2010

filmverbot für sf in vancouver

10vor10 vom 18.02.2010

vorgestern bei 10vor10 ein bericht über die im elend lebenden ureinwohner von vancouver (siehe oben).

bei minute 1'40 sehen wir ein arg verlottertes haus in einer ebensolchen strasse in einem indianer reservat. der sprecher aus dem off dazu:

solche bilder soll die welt nicht sehen. fünf minuten nach diesen aufnahmen verbieten uns die behörden, auf der strasse zu filmen.

wie bitte? ein filmverbot auf einer öffentlichen strasse? in canada?

sonderbarerweise geht die kurzrepo dann einfach weiter. als ob dieses filmverbot mehr eine art technische hürde wäre, die sozusagen zum journalistischen alltag gehört.

in china essen sie hunde und darum hat man in peking während der olympiade peinlich genau hingeschaut, wer wo warum nicht filmen durfte.

in vancouver scheint es keinen (ausser mir) zu stören, dass einem filmteam das filmen auf einer öffentlichen strasse verboten wird.

ich dachte noch: da wird dann die presse am andern tag mal genauer hinschauen. denkste, kein wort. oder hab ich was übersehen?

eigentlich müsste bei einem filmverbot in einem demokratischen staat während den famosen olympics doch wenigstens ein bisschen hektik ausbrechen.

oder seh ich das wiedermal viel zu eng?

und jetzt weiter mit unterhaltung.
.

18. Februar 2010

new business für einbrecher


der letzte schrei sind momentan diese ich-habe-gerade-im-röschtigraben-eingecheckt-dienste, wie z.b. foursquare. man teilt damit der welt mit, wo man gerade ist. location based social networking nennt man das. wozu diese erfindung letztlich gut sein wird, weiss man noch nicht so genau. die early adopters sind noch am testen.

bei twitter teilen viele leute der welt auch ohne diese location based services mit, dass sie z.b. jetzt grad aufs tram gehen, um dann in der oper den don giovanni zu geniessen. was der branche der einbrecher ganz neue geschäftsfelder eröffnet.

die mühsame recherchiererei, wo gerade ein lukratives zielobjekt statt zu hause in der oper sitzt, entfällt. und der einbrecher kann sogar nachschauen, wie lange die oper dauert und beim ausräumen der wohnung die gebotene zeitliche sorgfalt walten lassen. zudem kann bei einem opernbesucher davon ausgegangen werden, dass da ein paar hübsche antiquitäten rumstehen.

um die recherche für die einbrecher noch etwas zu vereinfachen, gibt es jetzt, wen wunderts, einen dienst, der genau solche mitteilungen aus twitter rausfiltert. kein witz.

es gibt übrigens auch leute, die ihre einkäufe offenlegen, indem sie ihre kreditkartendaten automatisiert in einen webdienst einspeisen. wozu das wiederum gut sein wird, ist ebenfalls mehr oder weniger offen. aber auch hier werden sich die tchnogangstas noch vor der realwirtschaft was passendes einfallen lassen.

dass ich das noch erleben darf.

via c36 newsletter
.

16. Februar 2010

iphone projekt: kinder können das


Prof. dr. Beat Döbeli Honegger berichtet über das iPhone-Projekt in Goldau from Melanie Unbekannt on Vimeo.

in der projektschule goldau hat in einer 5. klasse jedes kind ein iphone 3g. in einem 2jährigen pilotprojekt sollen div. fragen beantwortet werden. so etwa:
  • Hilft ein persönliches Smartphone Schülerinnen und Schülern beim Erreichen der im Lehrplan des Kt. Schwyz definierten Ziele?
  • Wie verändert ein persönliches Smartphone den Schulalltag?
  • Verändert ein persönliches Smartphone die Selbsteinschätzung der Kinder bezüglich Computer, Internet & Mobiltelefonen? 
  • ... (> Mehr)
der wissenschaftliche leiter des iphone projekts, prof. dr. beat döbeli honegger, erklärt hier (in 13'), wie die erfahrungen der ersten 6 monate sind.

in einem hochinteressanten blog berichten döbeli honegger und die beteiligten lehrer regelmässig über das projekt.
.

12. Februar 2010

logorama



über 2'500 weltbekannte logos kommen im sehenswerten animationsfilm logorama vor, der für einen oscar nominiert ist. gemacht hat ihn die französische agentur h5, die clips macht für massive attack bis louis vuitton.

via fontblog
.